Nato-Land wird neues Ukraine-Drehkreuz
21.12.2025 – 16:52 UhrLesedauer: 2 Min.

Nato-Fahrzeuge werden für eine Militärübung in Rumänien verladen (Archivbild): Ein Teil der Ukraine-Hilfen soll künftig über das Land an der Nato-Ostflanke laufen. (Quelle: IMAGO/Richard Pohle/imago)
Die Nato baut ihre Logistik für die Ukraine aus. Ab Anfang 2026 soll Rumänien eine Schlüsselrolle bei Waffenlieferungen übernehmen.
Die Nato macht Rumänien ab Ende Januar 2026 zu einem zweiten zentralen Drehkreuz für militärische Hilfen für die Ukraine. Das neue Logistikzentrum soll unter Nato-Kommando arbeiten und das bisherige Hauptzentrum im polnischen Rzeszów ergänzen, über das bislang der Großteil der Lieferungen abgewickelt wird.
Das bestätigte General Maik Keller, stellvertretender Kommandeur der Nato-Mission “Security Assistance and Training for Ukraine” (NSATU), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Ziel sei es, die Lieferketten zu entlasten und die logistische Widerstandsfähigkeit an der Nato-Ostflanke zu erhöhen.
Nach Angaben der Nato sind die Waffenlieferungen an die Ukraine trotz des Stopps direkter US-Spenden unter Präsident Donald Trump nicht zurückgegangen. Die Unterstützung laufe über den sogenannten PURL-Mechanismus weiter, bei dem europäische Staaten Waffen und Munition in den USA finanzieren, während die Auslieferung weiter über Nato-Strukturen erfolgt.
Das Nato-Projekt NSATU hat Keller zufolge im laufenden Jahr rund 220.000 Tonnen Militärhilfe nach Kiew geliefert. Dies entspreche etwa 9.000 Lastwagen, 1.800 Eisenbahnwaggons und 500 Flugzeugen. “Es ist nie genug. Aber es ist zumindest genug, um die Ukraine im Kampf zu halten”, sagte der General. Die Ukraine sei in der Lage, die Frontlinie zu halten und den Himmel so weit wie möglich zu verteidigen.
Bislang gilt der Flughafen Rzeszów-Jasionka im Südosten Polens als zentrales Nadelöhr für die militärische Unterstützung Kiews. Das neue Drehkreuz in Rumänien soll diese Abhängigkeit verringern und eine zusätzliche südliche Route eröffnen.
Zu den dringendsten Bedarfen der Ukraine zählen nach Nato-Angaben derzeit Flugabwehrsysteme, Artillerie, Panzerabwehrminen, elektronische Kampfführung sowie Drohnen und Raketen für Angriffe weit hinter der Front. Das neue Logistikzentrum soll helfen, diese Lieferungen schneller und robuster zu koordinieren.