Jobcenter-Chef Kaltofen erzählt: Als er im Herbst 2024 darüber informiert worden sei, dass im Südpark in einigen Häusern die Fernwärme abgedreht werden sollte, habe das Jobcenter damit gerechnet, dass sich kurzfristig sehr viele Menschen im Südpark einen Umzug wünschen würden. Die Mitarbeitenden hätten durchgeschaut, welche ihrer Klientinnen und Klienten das betreffe. Man sei mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Kontakt getreten. Notfallwohnungen hätten zur Verfügung gestanden. Über Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vor Ort von Organisationen wie dem Internationalen Bund, aber auch über Jobcenter-eigene Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, habe man versucht, jede betroffene Partei zu erreichen. „Wir haben allen mitgeteilt: Ihr könnt gern umziehen, wenn ihr wollt. Meldet euch.“
Doch die Massen an Anträgen seien ausgeblieben. Trotz der Aktion habe sich niemand beim Jobcenter gemeldet. „Wir waren selbst schockiert“, sagt der Jobcenter-Chef. Mit Blick auf die vielen Kinder, die im Südpark wohnten, spricht er von einer „seltsamen Erkenntnis“. Auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT sagte Familie Burmeister/Dammsch, sie erinnere sich nicht daran, eine solche Information vom Jobcenter erhalten zu haben. Dasselbe sagen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter von vier Sozialarbeits-Standorten verschiedener Organisationen in und um den Südpark.