Stuttgart. Sind die Preise auf dem Stuttgarter Frühlingsfest zu hoch? Einige Beschicker haben unserem ZVW-Reporter zu Beginn des Festes von Umsatzeinbußen von rund 50 Prozent berichtet. Wie fällt das Fazit am Ende des Festes aus? Ist das Besucheraufkommen im Gegensatz zu letztem Jahr gesunken und geben Besucher weniger Geld aus? Die Meinungen gehen hier ziemlich auseinander.
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Beschickerin Selina Steger: Umsätze schwächer als sonst
Selina Steger ist Beschickern in der siebten Generation. Sie ist mit gleich zwei Ständen auf dem Stuttgarter Frühlingsfest vertreten – einem Kinderkarussell und einem Süßwarenstand mit Mandeln. „Das erste Wochenende lief bei ihr ziemlich gut, wie sie erzählt. „Man merkt aber schon, dass viele nur über den Platz schlendern. Die Umsätze sind schwächer als sonst.“ Sie ist der Meinung, dass das Besucheraufkommen nicht unbedingt wetterabhängig ist. Selbst als es warm war, war an ihren Ständen dieses Jahr weniger los, wie sie erzählt. Es komme aber auch immer darauf an, wo ihre Stände stehen. „Mit meiner Location bin ich dieses Jahr ganz zufrieden, letztes Jahr hatte ich nicht so einen guten Platz und trotzdem lief es da besser.“ Von Kollegen, die auf dem Nürnberger Frühlingsfest stehen, weiß sie, dass es dort auch nicht besser lief.
An den gestiegenen Preisen könne es in ihrem Fall zumindest nicht liegen: „Meine Preise sind seit 2019 gleich geblieben – da haben meine Mandeln auch schon vier Euro gekostet. Die Standgebühren für ihren Süßwarenstand liegen bei um die 2.200 Euro und seien höher als für das Karussell.
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Unterschiede am Anfang und Ende des Monats
„Die Besucherzahl ist in Ordnung“ findet Jutta Seyfert von der Cocktailbar „Seyfert“. Ihren Stand findet man bereits seit 20 Jahren auf dem Stuttgarter Frühlingsfest. Vor allem über den Feier- und Brückentag sowie das Wochenende danach sei ziemlich viel los gewesen. Jetzt unter der Woche, wo wieder Schule ist, sehe das schon anders aus. „Da kommen die meisten Besucher eher abends“, weiß sie aus Erfahrung. „Insgesamt waren es aber sehr viele Besucher.“ Dass die Leute sparsamer werden, konnte sie, zumindest an ihrer Cocktailbar, bisher nicht feststellen.
Alea Dhombruch, Mitarbeitern von Eimerwerfen-Stand „Hollywood“ merkt, dass es am Anfang und am Ende des Monats Unterschiede gibt. „Aber auch Angebote wie Familientage werden sehr gut angenommen.“ Außerdem sei an Feiertagen und Wochenenden deutlich mehr los. Alles in allem sei die Besucherzahl am Stand „Hollywood“ vergleichbar mit dem letzten Jahr, findet sie.
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Geteilte Meinungen: Von „total wenig los“ bis „sehr gut besucht“
„An den Wochentagen ist nicht so viel los, an Familientagen geht es“: Ein Mitarbeiter vom Greifarm-Stand „ToonTown“ hat den Eindruck, dass bei ihnen letztes Jahr mehr los war. „Wenn es zum Beispiel regnet, ist tote Hose.“ Einen ähnlichen Eindruck hat auch eine Mitarbeiterin von Lanser’s Stadl. Hier kann man sich mit Klassikern wie Pommes, Bratwurst und Currywurst stärken: „Es ist total wenig los“, findet sie. „An manchen Tagen fast gar nichts.“
Das kann Patricia Heitmann, Mitarbeiterin der Wasserrutsche „Auf Mauritius Spuren“ nicht bestätigen: Das Frühlingsfest hier ist sehr gut besucht. Ich muss echt sagen, dass das hier gut angenommen wird. Was vermutlich auch daran liegt, dass das Wetter insgesamt besser war als letztes Jahr.“
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Krämermarkt: „Viele laufen direkt zu den Festzelten und Fahrgeschäften“
Eine Mitarbeiterin, die an einem Stand auf dem Krämermarkt Kräuterheilmittel, Fuß- und Körperpflege verkauft, erzählt, dass es an den meisten Tagen nicht so viele Käufer wie im letzten Jahr seien. „Viele rauschen hier vorbei und laufen direkt zu den Festzelten oder den Fahrgeschäften. Es gibt auch einen großen Unterschied zu Märkten, wo hauptsächlich verkauft wird und hier, wo mehr gefahren und getrunken wird.“