Dortmund, Duisburg, Essen, Köln
Razzien im Rotlichtmilieu in mehreren Städten
11.05.2025, 00:36 Uhr
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Die Sicherheitsbehörden in NRW gehen Verflechtungen vom Clan- und Rockermilieu zu Firmen des Bewachungsgewerbes nach. In zahlreichen Städten in NRW gibt es Razzien und Kontrollen in Bars, Bordellen und Diskotheken.
Rund 400 Polizisten kontrollieren bei einer großangelegten Razzia seit dem Abend in mehreren NRW-Städten Bars, Diskotheken und Bordelle. Nach Auskunft des NRW-Innenministeriums gilt der Einsatz der Polizei dabei der Türsteher-Szene im Clan- und Rockermilieu. Kontrollen soll es unter anderem in Dortmund, Duisburg, Essen, Köln, Recklinghausen und im Kreis Wesel geben. Die Polizei werde dabei auch vom Zoll, den Ordnungsämtern sowie den Ausländerämtern unterstützt.
Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden seien in der Vergangenheit wiederholt Bezüge bekannter Clanfamilien und Rocker zu Firmen des Sicherheits- und Bewachungsgewerbes bekannt geworden, hieß es aus dem Innenministerium. So solle der Einsatz helfen, diese bisher eher unberücksichtigten Verflechtungen weiter aufzuklären. Es gebe zudem Anzeichen auf Schwarzarbeit, gefälschte Qualifikationsnachweise, Steuerhinterziehung und undurchsichtige Firmengeflechte.
Strategie der Nadelstiche
Bei den behördenübergreifenden Kontrollen gehe es darum, weitere Nadelstiche zu setzen, die helfen, „kleine und große kriminelle Fische zu fangen“, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul mit, der die Kontrollmaßnahmen an einigen Orten im Ruhrgebiet begleitete. „Im dunklen Nachtleben machen Clans und Rocker gerne ihr Geld“, so der CDU-Minister.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen setzt seit einigen Jahren immer wieder mit derartigen behördenübergreifenden Kontrollen auf eine sogenannte Strategie der Nadelstiche in diesem Bereich. Dabei ahnden die Ordnungskräfte auch kleinere Verstöße, verhängen Ordnungsanzeigen und Verwarngelder und fertigen bei entsprechenden Delikten auch Strafanzeigen.
Pinneberg: Verdacht auf illegales Glücksspiel
Im schleswig-holsteinischen Pinneberg nordwestlich von Hamburg kontrollieren derzeit rund 300 Polizisten Gaststätten wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel. Der Fokus liegt auf einem Einkaufszentrum, in dem neun Gaststätten zeitgleich durchsucht werden, wie ein Polizeisprecher mitteilte. „Der Verdacht hat sich bestätigt“, sagte der Sprecher. Es seien 50 Geldautomaten für illegales Glücksspiel sichergestellt worden.
Zudem seien Waffen und Betäubungsmittel beschlagnahmt worden. Bei elf Personen bestehe der Verdacht, dass sie sich illegal in Deutschland aufhalten. Gegen sie seien Folgeermittlungen eingeleitet worden. In dem Einkaufszentrum befinden sich mehrere Cafés, Bars und Kulturvereine. Zudem liegen demnach Durchsuchungsbeschlüsse für Wohnungen in Pinneberg und Hamburg vor. Auch in Hessen werde ein Objekt durchsucht. Der Einsatz dauerte am Abend weiter an.