St. Peter-Ording (Schleswig-Holstein) – Trauriger Fund am Nordseestrand: Schon wieder wurde ein toter Wal ans Ufer geschwemmt – bereits das dritte Tier in diesem Jahr.
Nachdem bereits im Februar ein toter Pottwal vor der Nordseeinseln Sylt und ein toter Buckelwal vor Wangerooge angespült worden waren, entdeckten am Samstag Mitarbeiter der Tourismuszentrale ein weiteres totes Tier am Strand von Sankt Peter-Ording. Woran der zehn Meter lange Buckelwalbulle starb, ist noch unklar.
Am Nachmittag rückte eine Fachfirma im Ortsteil Bad (Schleswig-Holstein) an, um den verwesten Kadaver zu entsorgen. Mit einem XXL-Bagger hoben sie das tote Tier in einen Container, in dem er anschließend zur Tierkörperverwertungsanlage nach Jagel abtransportiert wurde.
Mit einem Bagger wurde das tote Tier am Samstag geborgen
Foto: Marius Harlinghaus/LKN.SH/dpa
Die Todesursache soll in den kommenden Tagen durch die Tierärztliche Hochschule Hannover untersucht werden.
Buckelwale sterben in der Nordsee
Buckelwale leben für gewöhnlich im Nordatlantik, tauchen gelegentlich auch in der Nordsee auf. Sie ernähren sich hauptsächlich von Krill und kleinen Fischarten.
Ein Schlachter benutzt eine Motorsäge, um den Kiefer des Wals herauszutrennen
Foto: Wolfgang Barth/Syltpress
Erst im Februar war ein 14 Meter langer toter Pottwal auf der Ferieninsel Sylt angespült worden. Weil das Tier zu explodieren drohte, wurde es von einem Schlachter am Strand von Sylt mit einer Kettensäge zerlegt. Meeresbiologen fanden später heraus, dass das 15 Jahre alte Tier angespült worden und während der Ebbe an seinem eigenen Gewicht erstickt war.
Lesen Sie auch
Nur eine Woche später – Ende Februar – entdeckte ein Hubschrauberpilot einen verendeten Buckelwal nahe der Geister-Insel Minsener Oog östlich der Nordseeinsel Wangerooge (Landkreis Friesland). Tierärzte fanden heraus, dass es sich um ein unterernährtes Jungtier handelte, das womöglich Darmparasiten zum Opfer fiel.
Über eine Kamera beobachten Forscher im März den Verwesungsprozess des Jungtiers
Foto: NLPV
Auf der unbewohnten Vogelschutz-Insel im Nationalpark Wattenmeer beobachteten Forscher aus Niedersachsen mehrere Wochen lang über eine Tierkamera den Verwesungsprozess des Kadavers. Sie wollten herausfinden, welche Tiere und Organismen das Fleisch verzehren. Während der letzten Sturmflut Anfang April spülte das Wasser den Wal weg. Nur einige Rippen blieben zurück.