Beim Roundtable zur Entwicklung von Cloud Native gaben die Experten aus der Branche Einblicke in ihre Wünsche an künftige Entwicklungen. Dass KI Veränderungen mitbringt, war unbestritten. Auch die Politik war Gegenstand der Diskussion.
Für Randy Bias, Vice President of Open Source Strategy und Technology bei Mirantis sind die Versprechen aus der Vergangenheit noch nicht eingelöst. Es hieß, dass mit Cloud Native und Kubernetes die Mauern zwischen Operaters und Developern einstürzen, sagte Bias, aber es gebe diese Mauern immer noch. Entwickler wollen nichts von Infratsruktur wissen, stellte Bias als IT-Urgestein fest. Kubernetes sei zwar weit gekommen, aber noch nicht angekommen, sagte er.
Jago MacLeod Director of Engineering bei Google Cloud widersprach. Es gebe viele positive Entwicklungen. Den Bereich der Self-Servides nannte er als positives Beispiel. Randy Bias ließ dies gelten, beharrte aber darauf, dass Kubernetes auf einem guten Weg aber eben nicht am Ziel sei.
Kendall Roden Technical Product Lead bei Diagrid wünschte sich, dass die Zuständigkeiten und Ownerships sich künftig einfacher klären lassen. Da gebe es viele Missverständnisse und damit Engpässe, sagte sie. Entwickler bekämen eine Menge neue Verantwortung aufgebürdet und mehr Verantwortung mache weniger produktiv. In dieser Hinsicht sah Kendall Roden Handlungsbedarf.
Für Randy Bias sind diese Probleme nicht neu. Es sind einfach HPC-Workloads, sagte er. Das war vor zwanzig Jahren schon problematisch: „Deploy something and fail“. Man sollte nicht versuchen, alles für jeden zu sein. Kubernetes sei gut genug, sagte er und verglich Kubernetes mit TCP/IP, das auch überall dazwischen stecke.
Auf die politische Lage und insbesondere den rigiden nationalistischen Führungsstil von US-Präsident Trump angesprochen reagierten die Teilnehmer mit unterschiedlichen Meinungen. Liz Rice, Chief Open Source Officer bei Isovalent at Cisco überlegte sogar, ob die Linux Foundation neutralen Boden suchen sollte, vielleicht sogar in der Schweiz. Neutralität sei sei schwer aufrecht zu erhalten, sagte Randy Bias und die Linux Foundation sei primär in den USA. Jeder lebe aber in seiner Realität und überall gebe es Druck. Einig war sich das Gremium darin, dass es traurig sei, dass man solche Fragen überhaupt diskutieren muss.
Mehr Kontrolle beim Einsatz von KI wünschte sich Jago MacLeod. KI sei teuer und es werde da viel Geld für Blödisnn ausgegeben, merkte er an. Auf diese Kosten seien viele Augenpaare in den Führungsebene gerichtet. Es werde dort eine weitere Beschleunigung geben und ein Ziel sei es, mehr aus der Hradware rauszukitzeln. Dem stimmte Randy Biaz zu, das sei auch bei HPC immer so gewesen, alles aus der Hardware rauszuholen.