Wer den Besuch des am Samstag schon zur Mittagszeit knackig heißen Hockeyplatzes im Stadion an der Jahnstraße als lohnende Freizeitbeschäftigung ausgemacht hatte, fand sich bereits nach 80 Sekunden bestätigt: Da hatte Carina Salz nämlich das Nachbarschaftsduell der 2. Damen-Bundesliga Nord zwischen dem HTC SW Neuss und dem DSD Düsseldorf nach ihrem energiegeladenen Sololauf über das halbe Spielfeld mit einer argentinischen Rückhand zur frühen Führung der Gäste aus der Landeshauptstadt eröffnet. Besser kann man das nicht machen.
Ein K.o.-verdächtiger Schlag, der eine Mannschaft leicht zu brechen vermag. Doch obwohl das Match am Ende deutlich mit 1:4 verloren ging, enttäuschte der Aufsteiger nicht. Für Hockey-Abteilungsleiter Thomas Draguhn überwog darum das Positive: „Aus diesem Spiel kannst du eine ganze Menge mitnehmen“, sagte er mit Blick auf die im Kampf um den Klassenverbleib entscheidenden Vergleiche beim Hamburger Polo Club (17. Mai) und THC Horn Hamm (18. Mai) sowie am 25. Mai vor heimischem Publikum mit der TG Heimfeld.
Der für diese Liga personell herausragend besetzte Tabellenführer, als Kapitänin angeführt von der zu Erstliga-Zeiten auch in Neuss tätigen Javiera Villagra (Jahrgang 1983) und der als Angreiferin des UHC Hamburg zweimaligen deutschen Meisterin Silja Drewitz (1984), war kein Maßstab. Und geriet an der Jahnstraße trotzdem ins Schwitzen, was nicht ausschließlich am Wetter lag. Bei einem der seltenen Vorstöße der vorwiegend mit Abwehrarbeit beschäftigen Gastgeberinnen, die in Meike Lanckohr nicht nur auf ihre verletzte Taktgeberin im Mittelfeld, sondern auch auf ihren von Sarah Sprink und Timo Otten vertretenen Chefcoach Jules Smolenaars, dessen Tochter Jasmina an der University of North Carolina in dieser Woche ihr Abschlussdiplom erhielt, verzichten mussten, wuselte die flinke Anastasiia Voievoda die Kugel irgendwie zum Ausgleich ins Tor (23.).
Keine drei Minuten später schlug Hanna Peltzer für die vom „Ur-Neusser“ Sebastian Draguhn trainierten Gäste zurück. in der zweiten Hälfte machten Marlena Rybacha (40.) und Katrin Bremer (59.) alles klar für den Favoriten.