In der aktuellen Ausgabe des „ZDF Magazin Royale“ hat Moderator Jan Böhmermann die Identität des bislang anonymen YouTubers hinter dem Kanal „Clownswelt“ öffentlich gemacht. Die Sendung nannte den Klarnamen, den Wohnort sowie den beruflichen Hintergrund des Mannes, der auf seinem Kanal mit gesellschaftspolitischen und rechten Inhalten rund 227.000 Abonnenten erreicht.
Bei dem Betreiber handelt es sich Böhmermann zufolge um einen 29-jährigen Metal-Gitarristen aus Ostwestfalen, der bereits vom Verfassungsschutz beobachtet werde. Nach eigenen Angaben begann er nach dem Abitur ein Lehramtsstudium, das er jedoch nicht abschloss. Seine Band distanzierte sich einem Instagram-Statement zufolge vor der Ausstrahlung von ihm und erklärte, das Mitgliedschaftsverhältnis sei aufgrund „unüberwindlicher persönlicher Differenzen“ beendet worden.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Externen Inhalt anzeigen
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Die Enthüllung löste im Netz kontroverse Reaktionen aus. Während einige Beifall spendeten, warfen andere Böhmermann und dem ZDF „Doxing“ vor – also das gezielte Veröffentlichen persönlicher Daten ohne Zustimmung. Auch ein offizieller Account der AfD – die Partei hatte selbst Beiträge des Kanals geteilt – kritisierte das Vorgehen und verglich es mit Praktiken aus totalitären Systemen.
Der durch die mehrfache Verbreitung verschwörungsideologischer und rechtsextremer Inhalte aufgefallene Arzt und Unternehmer Paul Brandenburg rief am Samstag auf X gar dazu auf, die Privatadresse von Böhmermann zu recherchieren und veröffentlichen. Später nannte er eine Adresse in einem Post.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Externen Inhalt anzeigen
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Böhmermann, dessen Sendungen vor Ausstrahlung stets juristisch geprüft werden, begründete die Offenlegung dagegen damit, dass der Kanal mit seinen rechten Positionen inzwischen im gesellschaftlichen Mainstream angekommen sei. Die Anonymität des Betreibers sei daher nicht mehr schützenswert. „Wer im Internet vor 227.000 Abonnent:innen die Wahrheit sagt, ‚Clownswelt‘, der kann doch auch sein Gesicht zeigen“, so der Moderator in der Sendung.
Mehr zum Thema lesen Sie hier: AfD-Gutachten bleibt unter Verschluss Der Verfassungsschutz muss aufhören, ein Geheimdienst zu sein „Die AfD ist nicht nur eine Gefahr auf Bundesebene“ Hochstufung befeuert Verbotsdebatte in Brandenburg Treffen mit Rechtsextremen, mehr Einfluss für Hardliner Der radikale Weg der AfD Berlin
Neben „Clownswelt“ geht Böhmermann auch auf andere YouTuber ein, die mehr oder weniger klar der rechten bis rechtsextremen Szene zugeordnet werden können. (Tsp)