Stand: 11.05.2025 20:35 Uhr

Der US-Handelsbeauftragte Greer hat einen Durchbruch in den Zoll-Verhandlungen mit China gemeldet. Details der Vereinbarung sollen am Montag vorgestellt werden. Von China liegt noch keine Erklärung vor.

Die USA und China haben nach US-Angaben in ihren Gesprächen zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten eine Einigung erzielt – und damit einen möglichen Durchbruch im festgefahrenen Handelskonflikt erzielt. Es sei eine Vereinbarung zur Verringerung des US-Handelsdefizits getroffen worden, sagt der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer.

Bei einem gemeinsamen Auftritt mit US-Finanzminister Scott Bessent sprach Greer in Genf von einer „Vereinbarung, die wir mit unseren chinesischen Partnern getroffen haben“. Einzelheiten würden am Montag bekanntgegeben.

Die chinesische Seite äußerte sich zunächst nicht. Am Samstag hatte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua die Gesprächsrunde jedoch bereits als „wichtigen Schritt“ auf dem Weg zu einer „Lösung des Problems“ bezeichnet.

Trump-Regierung übertreibt bei Handelsdefizit

Die Vereinbarung werde laut Bessent dazu beitragen, das Defizit der USA im internationalen Warenhandel von zuletzt 1,2 Billionen Dollar zu verringern. In den zweitägigen Verhandlungen seien „substanzielle Fortschritte“ erzielt worden. US-Präsident Donald Trump sei über den Stand der Gespräche informiert.

Trump hatte in der Vergangenheit stets erklärt, dass die USA ein Handelsdefizit mit China in Höhe von einer Billion Dollar oder mehr hätten. Den offiziellen US-Regierungsangaben zufolge lag das Defizit im Warenhandel mit China im vergangenen Jahr jedoch bei 295,4 Milliarden Dollar, also deutlich niedriger. Dienstleistungen mit einberechnet liegt das Handelsdefizit noch einmal etwas niedriger bei etwa 263 Milliarden Dollar.

Optimismus nach der zweiten Runde

US-Finanzminister Scott Bessent hatte bereits nach seinem Treffen mit dem chinesischen Vize-Regierungschef He Lifeng in Genf gesagt, es seien „erhebliche Fortschritte“ erzielt worden.

Greer erklärte, die Differenzen zwischen beiden Seiten seien „nicht so groß wie vielleicht gedacht“. Auch US-Handelsminister Howard Lutnick äußerte sich grundsätzlich zuversichtlich zum Ausgang der Gespräche. Er sei „optimistisch, dass es gut ausgehen wird“, sagte Lutnick dem US-Nachrichtensender CNN. 

Handelsgespräche nach Trumps massiven Zöllen

Die Handelsgespräche in Genf sind die ersten auf dieser Ebene seit Inkrafttreten der von Trump verhängten massiven Zölle. Der US-Präsident hat die meisten chinesischen Importe mit einem Zollsatz von 145 Prozent belegt. China reagierte mit 125 Prozent Zoll auf viele US-Waren.

Vor den Gesprächen in Genf hatte sich Trump kompromissbereit gezeigt und einen Zollsatz von 80 Prozent für China richtig genannt. Seine Sprecherin Karoline Leavitt betonte jedoch, dass Peking ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sein müsse, da Washington nicht einseitig Zölle senken werde. Peking hatte wiederholt darauf bestanden, dass die USA ihre Zölle zuerst aufheben müssten.