Eine angeregte Diskussion über ein sehr aktuelles Thema gab es beim Arbeitnehmerempfang von Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Das Stadtoberhaupt und seine Gäste diskutierten über die Chancen und Herausforderungen der Generation Z im Arbeitsmarkt. Generation Z bezeichnet die Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. An der Diskussionsrunde nahmen Carolin Holtey (Jugendbildungsreferentin der DGB-Jugend NRW), Andreas Mölders (Vorsitzender der Mitarbeitervertretung Krankenhaus Bethanien), Nadine Koziel (stellvertretende Personalratsvorsitzende der Stadt Moers) und Linea Kamann (Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung der Stadt Moers) teil.
Fleischhauer stellte unter anderem die Frage, was die jungen Menschen von ihren Arbeitgebern erwarten. Tenor der Gesprächsteilnehmer: Die junge Generation will eher einen Job, der sinnstiftend ist. Zudem seien gute Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Gehalt, ein kurzer Arbeitsweg und bezahlbarer Wohnraum, wichtig.
Die stellvertretende Personalratsvorsitzende stellte fest, dass die Arbeit in der Verwaltung grundsätzlich ein Problem sein könnte, weil sich viele junge Menschen mehr Flexibilität wünschen. Allerdings stellte die Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung klar, dass der öffentliche Dienst gar nicht so starr ist wie viele denken. Dabei sei die Flexibilität durch die aktuellen Rahmenbedingungen noch nie so groß gewesen wie heute. Andreas Mölders erklärte, dass sich die Krankenhäuser als Arbeitgeber attraktiv machen müssen. Die Chancen, die sich für die Gen Z durch den Fachkräftemangel ergeben, seien riesig.
Ein weiterer positiver Faktor ist es, dass die Branche eine große Auswahl unter sehr vielen Berufsbildern hat. Koziel befürchtete, dass dadurch die Generation Z überfordert sein könnte. Dies konnte Linea Kamann bestätigen: „Es existieren so viele unterschiedliche Berufe und damit fällt die Entscheidung vielen jungen Leuten schwer.“
Fleischhauer hat die Beobachtung gemacht, dass die Abbruchzahlen in den Ausbildungsberufen wie auch die Quote an den Universitäten exorbitant gestiegen seien. DGB-Jugendbildungsreferentin Holtey schlug vor, Angebote zu schaffen, um junge Menschen auf den Beruf vorzubereiten. Als zusätzliche Herausforderungen für die Gen Z nannte sie zum Beispiel die schlechte Verfügbarkeit von Wohnraum. Bezogen auf das Vorurteil, dass die Gen Z keine Lust habe, Leistung zu erbringen, entgegnete Mölders, „dass die jungen Menschen wissen wollen, was sie tun“. Jedoch äußerte er seine Einschätzung, dass es an Eigenverantwortlichkeit fehle. Dem entgegnete Koziel: „Wenn man das Warum und Weshalb erläutert, dann läuft es auch.“ Sie erlebe immer wieder im Arbeitsalltag, dass Kommunikation das A und O sei.