Russland soll westlichen Sanktionen durch die Nutzung des indonesischen Hafens Karimun umgehen, berichtet die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine unter Berufung auf den ukrainischen Auslandsgeheimdienst. Demnach gelangen über diesen Weg russische Erdölprodukte auf die Märkte Singapurs, Malaysias und Chinas. Der Hafen würde im Jahr 2025 zum größten Umschlagplatz für russisches Öl werden, sage der Geheimdienst voraus. Der Betrieb des Terminals werde nicht von den indonesischen Behörden kontrolliert, da das Terminal in einer Freihandelszone und außerhalb der Gerichtsbarkeit des Landes liege. Den Angaben des Geheimdienstes zufolge werden russische Erdölprodukte mit Erdölprodukten aus anderen Herkunftsländern vermischt. Danach würden die Energieressourcen als indonesisch deklariert und seien nicht mehr von den westlichen Sanktionen betroffen. Anschließend würden die Erdölprodukte nach Singapur, Malaysia und China reexportiert, heißt es weiter. Karimun liegt östlich der vor Sumatra gelegenen Insel Rangsang.

+++ 21:26 Selenskyj wartet auf Waffenruhe: „Wir sind bereit zu reden, um den Krieg zu beenden“ +++
Nach der entsprechenden Forderung der USA und europäischer Staaten an Moskau wartet jetzt auch die Ukraine auf eine mögliche Waffenruhe an allen Fronten. „Morgen (Montag) erwarten wir einen Waffenstillstand – dieser Vorschlag liegt auf dem Tisch“, sagt der ukrainische Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Eine vollständige und bedingungsloser Waffenruhe – lange genug, um die notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen – kann den Frieden viel näher bringen.“ Jetzt werde auf eine Antwort Moskaus auf die Forderung nach einer Feuerpause gewartet. „Die ganze Welt spricht darüber, wir erwarten von Russland eine klare Antwort.“ Selenskyj kündigt an, die ukrainischen Streitkräfte würden wechselseitig auf das Verhalten der russischen Truppen reagieren, „damit es fair zugeht“. Er bekräftigt die Absicht, am Donnerstag in die Türkei zu reisen, um sich dort mit Kremlchef Wladimir Putin zu Friedensgesprächen zu treffen. Die Ukraine habe kein Problem damit, zu verhandeln und sei zu jedem Format bereit. „Ich werde diesen Donnerstag, den 15. Mai, in der Türkei sein und ich erwarte Putin in der Türkei, persönlich.“ „Und ich hoffe, dass Putin dieses Mal nicht nach Gründen suchen wird, warum er nichts tun kann“, fügte er hinzu. „Wir sind bereit zu reden, um den Krieg zu beenden.“

+++ 21:04 Kreml lehnt europäische Friedenstruppen in Ukraine ab +++
Russland hat den Vorschlag, Friedenstruppen in der Ukraine einzusetzen, abgelehnt. „Wir können nicht zulassen, dass die militärische Infrastruktur der Nato so nah an unsere Grenzen herankommt“, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit ABC News. Frankreich und Großbritannien hatten zuvor europäische Friedenstruppen vorgeschlagen.

+++ 19:54 Lettlands Präsident: „Ukraine ist bereit für Frieden, Russland nicht“ +++
Der lettische Präsident Edgars Rinkēvičs bezweifelt Russlands Willen zum Frieden. „Die Wahrheit ist einfach: Die Ukraine ist bereit für den Frieden, Russland nicht. Ein bedingungsloser und sofortiger Waffenstillstand für 30 Tage ist ein guter Start für den Friedensprozess. Russland hat diesen Krieg begonnen und will ihn nicht beenden. Daher ist es allein für das anhaltende Blutvergießen verantwortlich“, schreibt Rinkēvičs auf X. Die Spannungen zwischen Moskau und den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben sich in den vergangenen Jahren verschärft. Sowohl Estland wie auch Lettland haben eine bedeutende russischsprachige Minderheit. Die Staaten fürchten, dass Moskau Einfluss nehmen und die Regierungen destabilisieren könnte.

+++ 19:18 Selenskyj: Werde am Donnerstag in der Türkei „auf Putin warten“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will zu Gesprächen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin nach Istanbul reisen. Er werde am Donnerstag in der Türkei „auf Putin warten“, schreibt Selenskyj im Onlinedienst X. Zugleich forderte er Putin auf, eine Waffenruhe zu akzeptieren. Zuvor hat US-Präsident Trump über sein Online-Sprachrohr Truth Social die Ukraine aufgefordert, „sofort“ auf das Gesprächsangebot Putins einzugehen (siehe Eintrag 18:50 Uhr). Der Kremlchef hatte in der Nacht zuvor die Aufnahme von Verhandlungen in der Türkei angeboten, um über ein mögliches Ende für den über drei Jahre dauernden Krieg in der Ukraine zu beraten.

+++ 18:50 Trump: Ukraine soll „sofort“ auf Gesprächsangebot Putins eingehen +++
US-Präsident Donald Trump hat die Ukraine aufgefordert, „sofort“ auf das Gesprächsangebot Putins einzugehen. „Russlands Präsident Putin will kein Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine, sondern ein Treffen am Donnerstag in der Türkei, um über ein mögliches Ende des Blutbads zu verhandeln. Die Ukraine sollte dem SOFORT zustimmen. So kann sie zumindest feststellen, ob ein Abkommen möglich ist“, schreibt Trump in seinem Netzwerk Truth Social. Falls nicht, wüssten die europäischen Staats- und Regierungschefs und die USA, woran sie seien, und könnten entsprechend handeln. Der Republikaner äußerte gleichzeitig Zweifel daran, dass Putin ein Friedensabkommen schließen wolle. Der Kremlchef sei zu beschäftigt, „den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern, der ohne die Vereinigten Staaten von Amerika nicht (nicht einmal annähernd!) hätte gewonnen werden können“, führt Trump weiter aus und spielte damit auf die Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag an.

+++ 18:31 Außenminister treffen sich in London im Weimarer-Dreieck-Plus-Format zur Ukraine +++
In London findet am Montag ein Außenminister-Treffen zur Ukraine im sogenannten Weimarer-Dreieck-Plus-Format statt. Gastgeber David Lammy empfängt dabei Vertreter aus Frankreich, Polen, Italien, Spanien und der Ukraine. Deutschland wird vom neuen deutschen Außenminister Johann Wadephul vertreten. Laut Auswärtigem Amt dient das Treffen der „Stärkung der Euro-Atlantischen Sicherheit und Unterstützung der Ukraine“. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wird in der britischen Hauptstadt erwartet. Die Konferenz folgt auf den Besuch europäischer Staatschefs am Samstag in Kiew.

+++ 17:50 Kiew berichtet von neuen russischen Angriffen +++
Nach Ablauf der von Moskau verkündeten Feuerpause sind russische Truppen im Osten der Ukraine wieder zu neuen Angriffen angetreten, allerdings in vorerst geringerem Ausmaß. Der ukrainische Generalstab in Kiew berichtet am späten Nachmittag auf der Plattform Telegram von 67 russischen Angriffen an diversen Frontabschnitten. In den vergangenen Wochen waren täglich meist knapp 100 Kampfhandlungen registriert worden. Die meisten russischen Angriffe wurden am Sonntag aus der Umgebung des Dauerbrennpunkts Pokrowsk gemeldet. Dort seien russische Soldaten 36 Mal angetreten, um die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden, hieß es. Aus der Umgebung der Großstadt Charkiw im äußersten Osten der Ukraine wurden neue russische Luftangriffe gemeldet. Im Dorf Sadowod seien zwei Frauen beim Einschlag einer Flugzeugbombe in ein Wohnhaus verletzt worden, teilte der regionale Zivilschutz mit.

+++ 17:10 SPD-Fraktionsvize Möller wirft Putin „taktische Spielchen“ vor +++
Die für Außenpolitik zuständige SPD-Fraktionsvize Siemtje Möller fordert eine entschlossene Antwort des Westens auf die Haltung des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. „Die Ablehnung dieses Waffenstillstands durch Präsident Putin, verbunden mit fortgesetzten Drohnenangriffen und dem gleichzeitigen Ruf nach direkten Gesprächen mit der Ukraine, offenbart einmal mehr seine Strategie: Er simuliert Gesprächsbereitschaft“, sagt Möller der Nachrichtenagentur Reuters. „Dieses taktische Spiel darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, wer diesen Krieg zu verantworten hat.“ Es sei entscheidend, dass Europa und die USA gemeinsam zu dem mit der Ukraine abgestimmten Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen stünden. „Präsident Putin muss unmissverständlich signalisiert werden, dass Verhandlungen nur dann möglich sind, wenn die Kampfhandlungen eingestellt werden. Der Schlüssel zum Frieden liegt allein in Moskau“, betonte Möller.

+++ 16:45 US-Außenminister Marco Rubio reist in die Türkei +++
US-Außenminister Marco Rubio reist vom 14. bis 16. Mai nach Antalya in die Türkei. Die Reise findet an denselben Tagen statt, die Kremlchef Putin zuvor für Verhandlungen mit der Ukraine vorgeschlagen hatte. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur RBC-Ukraine unter Berufung auf das US-Außenministerium. Rubio werde an einem informellen Treffen der Nato-Außenminister teilnehmen, bei dem die Sicherheitsprioritäten des Bündnisses erörtert würden, darunter die Erhöhung der Verteidigungsinvestitionen der Verbündeten und die Beendigung des russisch-ukrainischen Krieges, heißt es.

+++ 16:20 Niederlande unterstützen Ukraine beim Cyberschutz +++
Der staatliche Dienst für besondere Kommunikation und Informationsschutz der Ukraine und das niederländische Ministerium für Justiz und Sicherheit haben eine Absichtserklärung zur Verbesserung des Schutzes kritischer Infrastrukturen unterzeichnet. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Verweis auf eine Erklärung des staatlichen Sonderkommunikationsdienstes. „Die Unterzeichnung des Memorandums vertieft und stärkt unsere Zusammenarbeit und weitet sie auf neue Bereiche aus. Dies ist der Beginn gemeinsamer Anstrengungen in den Bereichen Cyberabwehr, Cybersicherheit und Schutz kritischer Infrastrukturen“, wird Oleksandr Potiy zitiert, der Leiter des staatlichen Sonderkommunikationsdienstes.

+++ 15:35 „Völlig neuer Merz“: Experte lobt „sehr gute erste Woche“ – auch im Auftreten in Kiew +++
Friedrich Merz reist seit seinem Amtsantritt als Bundeskanzler quer durch Europa – und hinterlässt bei Politikwissenschaftler Klemens Fischer einen „sehr, sehr guten“ Eindruck. Über Nacht sei Merz zum Staatsmann gereift, der binnen weniger Tage wichtige Zeichen setzt. Auch für die Ukraine sei Merz „ein neuer Schachzug“ gelungen.

+++ 14:56 US-Sondergesandter Kellogg antwortet Putin: Erst 30 Tage Waffenstillstand, dann Verhandlungen +++
Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, hat dem russischen Präsidenten Putin auf dessen Vorschlag zu direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine geantwortet. „Wie Präsident Trump wiederholt gesagt hat: Stoppt das Töten!! Zuerst ein bedingungsloser 30-tägiger Waffenstillstand und während dieser Zeit umfassende Friedensgespräche. Nicht andersherum“, schreibt Kellog auf X. Putin hatte in der Nacht vor Journalisten erklärt, zu „ernsthaften Verhandlungen ohne Vorbedingungen“ bereit zu sein und vorgeschlagen, damit „bereits am kommenden Donnerstag, den 15. Mai, in Istanbul zu beginnen“. Auch Kanzler Merz, der französische Präsident Macron und der ukrainische Staatschef Selenskyj haben Verhandlungen ohne Waffenruhe abgelehnt.

+++ 14:23 Munz: „Putin hat drei Botschaften gesendet“ +++
Kreml-Chef Putin reagiert auf den Vorstoß aus Kiew mit einem nächtlichen Statement. In diesem sendet er drei Botschaften, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz in Moskau erklärt. Manches davon erinnert an russische Positionen, die es schon vor drei Jahren gab. Auch eine Botschaft an US-Präsident Trump ist womöglich enthalten.

+++ 13:58 Erdogan will Treffen zwischen Ukraine und Russland ausrichten +++
Die Türkei ist bereit, die von Russland vorgeschlagenen direkten Friedensgespräche mit der Ukraine auszurichten. Dies hat Präsident Recep Tayyip Erdogan in getrennten Telefonaten mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesagt, wie Erdogans Kommunikationsdirektor berichtet. Die Türkei sei bereit, jeglichen Beitrag zu leisten, um eine Waffenruhe und einen dauerhaften Frieden zu erreichen – einschließlich der Ausrichtung von Verhandlungen.

+++ 13:25 Sicherheitsexperte: Putin taktiert vermutlich nur +++
Nach der gemeinsamen Aufforderung der Ukraine und der „Koalition der Willigen“ an Moskau, 30 Tage die Waffen schweigen zu lassen, bietet Putin direkte Gespräche mit Kiew an. Dahinter könnte jedoch einmal mehr eine taktische Finte des Kreml stecken, befürchtet Sicherheitsexperte Frank Umbach.

+++ 13:01 Auch Merz sagt: Ohne Waffenruhe keine Verhandlung +++
Kanzler Friedrich Merz hat den russischen Präsidenten erneut aufgefordert, einer Waffenruhe ab Montag zuzustimmen: „Wenn die russische Seite nun Gesprächsbereitschaft signalisiert, ist das zunächst ein gutes Zeichen. Es ist aber bei weitem nicht hinreichend“, teilt Merz in Anspielung auf Äußerungen von Wladimir Putin mit. „Wir erwarten von Moskau, dass es jetzt einem Waffenstillstand zustimmt, der echte Gespräche überhaupt erst ermöglichen kann. Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen.“

+++ 12:28 Ukraine meldet 100 russische Drohnenangriffe in Sumy +++
In den letzten 24 Stunden haben russische Streitkräfte nach ukrainischen Angaben mehr als 100 Angriffe in der Region Sumy mit Lenkbomben, Mehrfachraketenwerfern und Drohnen durchgeführt. Die regionale Militärverwaltung von Sumy berichtete in sozialen Medien von „über 100 Angriffen auf 31 besiedelte Gebiete in 14 Gebietskommunen der Region“.

+++ 12:00 Kreml: Ukraine brach Feuerpause mehr als 14.000 Mal +++
Die Ukraine hat nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums die von Präsident Wladimir Putin ausgerufenen dreitägigen Feuerpause über 14.000 Mal gebrochen. Zudem hätten ukrainische Truppen fünf Mal versucht, in den Süden Russlands vorzustoßen. Auch die Ukraine wirft Russland vor, sich nicht an das Aussetzen der Angriffe gehalten zu haben. Die Feuerpause galt vom 8. Mai an während der Feierlichkeiten in Moskau anlässlich des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Allerdings hielt sich die russische Armee nach ukrainischen Angaben selbst nicht daran. Die Kämpfe an der Frontlinie gingen demnach weiter.

+++ 11:45 Selenskyj will verhandeln – bei Waffenruhe +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit Russland bekräftigt, von Moskau aber die Einhaltung einer 30-tägigen Waffenruhe ab Montag verlangt. „Es hat keinen Sinn, das Töten auch nur einen einzigen Tag fortzusetzen“, schreibt Selenskyj in Online-Netzwerken. „Wir erwarten, dass Russland einer Waffenruhe zustimmt, die vollständig, beständig und verlässlich ist und ab morgen, dem 12. Mai beginnt.“ In diesem Fall sei die Ukraine zu einem Treffen bereit.

+++ 11:27 Auch Macron sagt: Keine Verhandlungen ohne Waffenruhe +++
Nach dem russischen Verhandlungsangebot an die Ukraine pocht auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron – wie der ukrainische Präsident Selenskyj auf eine vorherige Waffenruhe. „Es kann keine Verhandlungen geben, solange die Waffen sprechen. Es kann keinen Dialog geben, wenn zur gleichen Zeit Zivilisten bombardiert werden“, schrieb Macron auf der Plattform X.

Scheinen in wichtigen Punkten einig: Starmer, Selenskyj, Macron, Tusk und Merz - gestern in Kiew

Scheinen in wichtigen Punkten einig: Starmer, Selenskyj, Macron, Tusk und Merz – gestern in Kiew

(Foto: IMAGO/Avalon.red)

+++ 11:14 CDU-Politiker Kiesewetter: Putin weicht nur aus +++
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sieht in dem Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Direktgesprächen mit der Ukraine ein „Ausweichmanöver“. Der Lackmustest für Putin sei, ob er auf die Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe eingehe, sagt Kieswetter der Nachrichtenagentur Reuters. „Direkte Verhandlungen – was soll der Gegenstand sein? Rückgabe der entführten Kinder? Umgang mit den Menschen in den von Russland besetzten Gebieten?“, fragt er. Die russischen Angriffe auf Kiew und Pokrowsk seien mit unvermittelter Härte wieder aufgenommen worden. „Es gilt Putin an seinen Taten zu messen, nicht an seinen Worten.“

+++ 10:33 Politologe: Putin stößt nicht nur Trump vor den Kopf +++
Der Waffenruhe-Vorstoß der „G3 plus“ bewirkt nach Einschätzung von Politologe Klemens Fischer tatsächlich etwas: Er setzt „Moskau offenbar so unter Druck, dass Putin reagieren musste“. Dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj eröffne sich damit nun womöglich eine Chance, die er seit Jahren nicht hatte.

+++ 10:19 Trump: „Große Woche steht bevor“ +++
US-Präsident Donald Trump äußert sich zuversichtlich, dass ein Ende der Kämpfe im Ukraine-Krieg näherrücken könnte. „Ein möglicherweise großer Tag für Russland und die Ukraine“, schreibt er vor dem Hintergrund jüngster diplomatischer Vorstöße auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. „Denkt an die Hunderttausenden Leben, die gerettet werden können, wenn dieses endlose ‚Blutbad‘ hoffentlich zu einem Ende kommt.“ Mit Blick auf den russischen Vorschlag, am Donnerstag in Istanbul mit der Ukraine zu verhandeln, schreibt Trump, „Eine große Woche steht bevor!“ Putins Initiative wird von anderen westlichen Unterstützern kritisch gesehen. Der Kreml-Chef geht auf das Waffenruhe-Angebot der Ukraine nicht ein, sondern macht den Vorschlag, erneut zu verhandeln, während die Kämpfe an der Front weitergehen würden. Viele Sicherheitsexperten werten das als Ablenkungsmanöver. Der bedingungslose 30 Tage-Waffenstillstand, den die Ukraine gestern vorschlug, würde morgen beginnen.

+++ 09:58 Ukraine: 1310 russische Verluste seit gestern +++
In den vergangenen 24 Stunden zählte der Generalstab der ukrainischen Armee 1310 Verluste auf Seiten der Russen. Seit Beginn der Vollinvasion kommt die russische Armee nach dieser Rechnung auf 965.890 Verwundete oder Gefallene. Zudem seien seit gestern zwei feindliche Panzer, sechs gepanzerte Kampffahrzeuge, ein Artilleriesystem, ein Mehrfachraketenwerfer, 55 taktische Drohnen und 117 Kraftfahrzeuge zerstört worden.

+++ 09:27 Macron: Putins Angebot reicht nicht aus +++
Der russische Vorschlag direkter Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel „nicht ausreichend“. Voraussetzung für jegliche Verhandlungen sei eine bedingungslose Waffenruhe, sagte Macron auf der Rückreise von seinem Besuch in Kiew gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premier Keir Starmer. Mit seinem Vorschlag wolle der russische Präsident Wladimir Putin „Zeit gewinnen“. Zwar habe sich Putin damit immerhin „bewegt“, es handele sich aber um ein Ausweichmanöver. Putin hat in der vergangenen Nacht direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine vorgeschlagen. Diese sollen nach seinen Worten ab kommenden Donnerstag in Istanbul stattfinden.

+++ 09:18 Angriffe auf Kupjansk aus der Luft +++
Die Donbass-Stadt Kupjansk wurde am Samstag mehrfach von der russischen Armee aus der Luft angegriffen. Zwei Zivilisten wurden dabei verletzt. Auch um die Stadt herum gab es Luftschläge. Erst vor zehn Tagen hatte Russland Kupjansk massiv aus der Luft angegriffen und dabei auch ein Firmengebäude zerstört, in dem zwei Menschen unter dem Schutt begraben wurden. Der Leichnam einer der beiden Männer konnte erst eine Woche später bei Aufräumarbeiten geborgen werden.

+++ 08:54 Soldat kämpft sich mit nur einem Bein zurück an die Front +++
Jeden Tag sterben in der Ukraine Soldaten an der Front im Kampf gegen die russische Invasion. Leid und Trauer der Angehörigen nehmen kein Ende. Doch die dramatisch prekäre Personalsituation der ukrainischen Armee treibt auch manche, die schwerverletzt überleben, zurück in die Lebensgefahr. Nicolai ist einer von ihnen, ntv-Reporterin Kavita Sharma hat ihn getroffen.

+++ 08:38 Ukraine zählt 161 Gefechte seit gestern +++
Seit gestern kam es an der Front zu 161 Gefechten, davon 60 im Sektor Pokrowsk. Dies berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Demnach flogen die Russen gestern 63 Luftangriffe auf Stellungen ukrainischer Einheiten und bevölkerte Gebiete und warfen 96 Lenkbomben ab. Außerdem führten sie über 4000 Beschüsse durch, darunter 85 mit Mehrfachraketenwerfern, und setzten 2.470 Kamikaze-Drohnen ein.

+++ 08:21 Russland greift Ukraine nach Ende der Waffenruhe wieder an +++
Russland hat nach Ende seiner dreitägigen Waffenruhe Angaben aus Kiew zufolge seine Drohnenangriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen. In der Nacht und am Morgen meldeten die Hauptstadt Kiew sowie mehrere Gebiete, darunter Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk, erstmals wieder vermehrt Luftalarm und verstärkte Drohnenangriffe. Über Schäden war zunächst nichts bekannt. In Kiew forderte Bürgermeister Vitali Klitschko die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen.

+++ 07:22 Trump: Arbeite mit Kiew und Russland weiter +++
US-Präsident Donald Trump will sich weiter für eine Beendigung des Ukrainekriegs engagieren und dafür sowohl die Ukraine als auch Russland einbeziehen. „Ich werde weiterhin mit beiden Seiten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht“, teilt Trump auf seiner Plattform Truth Social mit.

US-Präsident Trump vergangene Woche am Weißen Haus

US-Präsident Trump vergangene Woche am Weißen Haus

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

+++ 06:57 Trumps Verhandler Witkoff nutzte Kreml-Übersetzer +++
Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump für den Nahen Osten, Steve Witkoff, verließ sich bei seinen Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Übersetzer aus dem Kreml, berichtet NBC News und beruft sich dabei auf einen US-Beamten und zwei westliche Beamte mit Kenntnis der Gespräche. Witkoff traf sich in den vergangenen Monaten mehrfach mit dem russischen Präsidenten. Sein jüngster Besuch fand am 26. April in Moskau statt, einen Tag nach einem massiven Raketenangriff in Kiew, bei dem zwölf Menschen getötet wurden. Witkoff – ein Immobilieninvestor, der kein Russisch spricht – hat laut Bericht bei diesen Treffen keinen eigenen Dolmetscher eingesetzt. Diese Entscheidung macht ihn von den vom Kreml gestellten Übersetzern abhängig und stellt nach NBC einen Verstoß gegen die üblichen Protokolle dar.

+++ 05:46 Klitschko meldet russischen Drohnenangriff auf Kiew +++
Die Luftabwehrsysteme der Ukraine versuchen einen russischen Drohnenangriff auf Kiew abzuwehren, sagt der Bürgermeister der Stadt Vitali Klitschko. Der Angriff erfolgt Stunden, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin direkte Gespräche mit der Ukraine für den 15. Mai in Istanbul vorgeschlagen hat.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko im April

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko im April

(Foto: IMAGO/Ukrinform)

+++ 04:45 Verletzte nach Luftangriffen auf Kupjansk +++
Bei einer weiteren Serie russischer Luftangriffe auf den Bezirk Kupjansk in der Region Charkiw wurden drei Zivilisten verletzt. Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw. Bei russischen Angriffen in der Region Charkiw wurden in den vergangenen 24 Stunden weitere sechs Menschen verletzt, darunter ein elfjähriger Junge.

+++ 03:38 Sanktionen sollen Russlands Energie- und Bankensektor treffen +++
Die Europäer und die USA drängen Russland zu einer 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine ab Montag. Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem britischen Premierminister Keir Starmer, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz und dem polnischen Premierminister Donald Tusk in Kiew formulieren die fünf Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung, welche Sanktionen Russland im Falle einer Ablehnung drohen: „Die Nationen waren sich einig, dass im Falle einer Ablehnung eines vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstands strengere Sanktionen gegen den russischen Banken- und Energiesektor verhängt werden sollten, die sich gegen fossile Brennstoffe, Öl und die Schattenflotte richten“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. „Ein bedingungsloser Waffenstillstand kann per Definition keinen Bedingungen unterliegen“, heißt es in dem Papier weiter. „Wenn Russland solche Bedingungen stellt, kann dies nur als Versuch betrachtet werden, den Krieg zu verlängern und die Diplomatie zu untergraben.“ Kremlchef Wladimir Putin hat inzwischen direkte Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew angeboten, ohne Vorbedingungen. (Siehe Eintrag um 01:19 Uhr)

Merz, Macron, Starmer, Tusk und Selenskyj geben im Rahmen des Besuchs in Kiew eine Pressekonferenz

Merz, Macron, Starmer, Tusk und Selenskyj geben im Rahmen des Besuchs in Kiew eine Pressekonferenz

(Foto: IMAGO/Bestimage)

+++ 02:15 Bericht: USA erlauben Deutschland Lieferung von 125 Langstreckenraketen und 100 Patriots +++
Die USA haben die Lieferung von 125 Langstreckenartillerieraketen und 100 Patriot-Luftabwehrraketen aus Deutschland an die Ukraine genehmigt, wie die „New York Times“ berichtet. Die in den USA hergestellten Waffen dürfen nicht ohne die Genehmigung der US-Regierung exportiert werden, nicht einmal von einem Land, dem sie gehören. Ein US-Kongressbeamter sagte der Zeitung, Washington habe Deutschland grünes Licht für die Waffenlieferung nach Kiew gegeben. Die Lieferung umfasst demnach 125 Langstrecken-Artillerieraketen und 100 Patriot-Luftabwehrraketen.

+++ 01:19 Am 15. Mai in Istanbul: Putin schlägt direkte Gespräche mit der Ukraine vor +++
Kremlchef Wladimir Putin schlägt direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine am 15. Mai in Istanbul vor. Russland sei zu „ernsthaften Verhandlungen ohne Vorbedingungen“ bereit und schlage vor, damit „bereits am kommenden Donnerstag, den 15. Mai, in Istanbul zu beginnen“, sagt der russische Präsident vor Journalisten im Kreml. „Wir schließen nicht aus, dass wir uns in diesen Gesprächen auf eine neue Waffenruhe einigen können“, fügt er hinzu, ohne die vorherige Aufforderung der Ukraine und ihrer europäischen Unterstützer an Russland zu einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe ab Montag direkt zu erwähnen. „Es war nicht Russland, das die Verhandlungen im Jahr 2022 abgebrochen hat. Es war Kiew“, sagt Putin weiter und verweist auf die gescheiterten Gespräche kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022. „Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch, die Entscheidung liegt jetzt bei den ukrainischen Behörden und ihren Kuratoren, die sich, wie es scheint, von ihren persönlichen politischen Ambitionen und nicht von den Interessen ihres Volkes leiten lassen.“

+++ 00:38 Von Russland erklärte dreitägige Waffenruhe beendet +++
Die von Russland erklärte dreitägige Waffenruhe in der Ukraine ist am Sonntag um Mitternacht (Ortszeit, 23.00 Uhr MESZ) zu Ende gegangen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte angesichts der Gedenkfeiern zum Weltkriegsende in Moskau einseitig eine dreitägige Waffenruhe angeordnet, die um Mitternacht in der Nacht zu Donnerstag in Kraft trat. Die Ukraine fordert eine 30-tägige Feuerpause. Ein Vorschlag der USA sieht ebenfalls eine 30-tägige Waffenruhe vor.

+++ 23:18 Macron: „Entscheidend, dass wir Soldaten in der Ukraine haben“ +++
Frankreich berät mit seinen Partnern über eine Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland mit Soldaten. „Das Entscheidende ist, dass wir Soldaten in der Ukraine haben“, sagt Präsident Emmanuel Macron der Zeitung „Le Parisien“. Die Stabschefs Großbritanniens, Frankreichs und der Ukraine hätten sich bereits ausgetauscht. „All dies wird klarer und macht Fortschritte“, sagt Macron, ohne sich zu Details zu äußern.

+++ 22:11 Selenskyj lehnt Vorschlag der USA einer entmilitarisierten Zone ab: „Die Idee ist derzeit tot“ +++
Der ukrainische Staatschef Selenskyj hat bei einer Pressekonferenz mit Macron, Merz, Starmer und Tusk in Kiew die Idee der Einrichtung einer entmilitarisierten Zone im Krieg mit Russland abgelehnt. Damit habe er den Aussagen des US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg, widersprochen, berichtet die Online-Zeitung „European Pravda“. Die Idee einer entmilitarisierten Zone als mögliche Lösung für Russlands Krieg in der Ukraine wurde erstmals von Kellogg ins Spiel gebracht. In einem Interview mit Fox News vom Sonntag sagte der Sondergesandte des US-Präsidenten Donald Trump, Kiew habe die Schaffung einer gemeinsam von der Ukraine und Russland kontrollierten entmilitarisierten Zone vorgeschlagen. Kellogg hatte den Vorschlag als eine Pufferzone beschrieben, in der sich beide Seiten 15 Kilometer zurückziehen würden und so ein 30 Kilometer breites Gebiet entstehe, das von Beobachtern aus Drittstaaten überwacht werde. Nun deute Selenskyj an, dass die Ukraine nicht die Schaffung einer entmilitarisierten Zone vorschlage. „Die Frage der entmilitarisierten Zone, des Truppenabzugs, darüber habe ich in den Medien und nicht nur in den Medien, von vielen verschiedenen Leuten, von vielen Geheimdiensten gehört. Offiziell hat die Ukraine nichts dergleichen erfahren. Aber … alle suchen nach Möglichkeiten, Experimente an uns durchzuführen“, wird Selenskyj zitiert. Laut dem ukrainischen Präsidenten würde die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone Kiews Kontrolle über wichtige ukrainische Städte gefährden: „Wenn wir uns auf eine Pufferzone einigen und uns 15 Kilometer von Städten wie Cherson, Charkiw und Sumy zurückziehen, wird es zwar scheinbar Frieden geben, aber dort wird der Krieg weitergehen, weil die Artillerie über sie hinwegfliegen wird.“ Daher sei es verfrüht, heute darüber zu sprechen. „Und die Idee ist derzeit tot“, führt Selenskyj weiter aus.

+++ 21:43 Selenskyj, Macron und Starmer ehren gefallene ukrainische Soldaten an der „Mauer der Erinnerung“ in Kiew +++
Bei ihrem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj Blumen an der Gedenkmauer für die gefallenen Verteidiger der Ukraine auf dem Mychajliwska-Platz niedergelegt. Macron und Starmer lobten laut der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform den Heldenmut und den Mut der Ukrainer, die ihr Leben zur Verteidigung ihres Landes gaben.

Offensichtlich sehr bewegt: Selenskyj, Macron und Starmer an der "Mauer der Erinnerung" in Kiew.

Offensichtlich sehr bewegt: Selenskyj, Macron und Starmer an der „Mauer der Erinnerung“ in Kiew.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

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