Aufgewachsen in Berlin-Frohnau gab es für Christof Husemann lange nichts anderes als das Großstadtleben. Als seine Eltern mit ihm und der Schwester in ein kleines Reihenhaus nach Tempelhof umsiedelten, fand er Berlin noch toller.
Unbeschwertes Kinderleben gehabt
Die Mutter Künstlerin, der Vater Banker – das waren ideale Voraussetzungen für ein glückliches, unbeschwertes Kinder- und Jugendleben: „Die Gärten dort waren miteinander verbunden, und fast alle Familien hatten Nachwuchs, der sich zum Spielen traf. Ein Traum.“
Der heute 62-Jährige erinnert sich gern an diese Jahre zurück, dankbar, dass die Eltern auch seinem Wunsch, selbst als Künstler durchs Leben zu gehen, nicht entgegenstanden. Wie auch, schließlich hatte ein Teil von ihnen ihm das Talent ja in die Wiege gelegt. Doch nur von der Malerei zu leben, das erwies sich über die Zeit als äußerst schwierig, erzählt der Familienvater. Deshalb startete er als Gastronom durch. Sein kleines Café in Berlin lief auch gut, sagt er im Gespräch mit dem Uckermark Kurier: „Doch dann wurde die Miete erhöht. Es rechnete sich einfach nicht mehr. Ich musste schließen.“
Auf der Suche nach etwas Neuem sah er sich im Umland der Hauptstadt um, ging bis in die Uckermark und dann noch ein kleines Stückchen weiter.
Die Location ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. (Foto: Claudia Marsal)
Auf Schloss Bröllin aufmerksam geworden
Seine Schwester machte ihn nämlich auf das Schloss Bröllin aufmerksam, wo seit den 1990er-Jahren dank großzügiger Landes- und Bundesförderung unzählige Kulturprojekte laufen. Auf dem Gelände war in der alten Schnapsbrennerei gerade eine Location frei geworden. Nach einem Blick ins Innere des tollen Backsteinbaus wusste Christof Husemann, dass es passen könnte.
„Genau das war es, was ich immer wollte“, schwärmt der Künstler, dessen beeindruckende Werke jetzt an den Wänden des sehr stylish eingerichteten Lokals hängen.
Er kredenzt selbst gebackene Waffeln
Er selbst steht hinterm Tresen, bäckt Waffeln aus selbstgemachtem Teig oder schneidet „Kalten Hund“ an. Dass hier 60 bis 80 Leute in idyllischster Umgebung Platz finden, hat sich inzwischen herumgesprochen: „An den nächsten Wochenende habe ich mehrere Feiern hier. Das ist schön.“
Bis zu 60 Leute können hier beköstigt werden. (Foto: Claudia Marsal)
Da die Gutsküche nebenan einen eigenen Koch hat, können auch größere Cateringaufträge bewältigt werden, „oder man bringt sich halt den eigenen Versorger mit. Alles ist theoretisch möglich.“
Alle 14 Tage gibt’s Pizza
Zu seiner großen Freude hat ein „Kollege“ von ihm einen Pizzawagen angeschafft, der direkt neben dem Café steht. Am 17. Mai kredenzt dieser ab 14 Uhr wieder italienische Köstlichkeiten und danach dann alle 14 Tage freitags. „Ich könnte aktuell wirklich zufriedener nicht sein“, sagt Christof Husemann mit stolzen Blick über sein neues Reich.
Der idyllisch gelegene Ort lädt zum Verweilen ein. (Foto: Claudia Marsal)
Zurzeit lebt er während des Geschäftsbetriebs an den Wochenenden in einer Art WG auf dem Schlossgelände.
Er kümmert sich um die Eltern
Unter der Woche ist er meist noch in Berlin, um sich um seine betagten Eltern zu kümmern. Jetzt, wo der eigene Nachwuchs – eine Tochter und ein Sohn – aus dem Haus ist, sind es Mutter und Vater, um die er sich kümmert und denen er einen schönen Lebensabend bescheren möchte – so wie sie in seiner Kindheit für ihn gesorgt haben. „Das ist mir ein Bedürfnis.“
Dieses Werk kann käuflich erworben werden. (Foto: Claudia Marsal)
Wer den Café-Betreiber als Personal unterstützen möchte, noch einen Job oder eine Feier-Location sucht, darf sich gern melden.
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