Wie erlebten die Menschen in Leipzig die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs? Was dachten, was taten Frauen, Männer und Kinder, als die amerikanischen Truppen immer näher rückten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Audiowalk „APRIL 45“ des Vereins Kulturkosmos Leipzig. Zu hören sind darin Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Zeitungsartikel und andere Quellen aus dem Frühjahr 1945. Erzählt wird von Bombenangriffen und Kinobesuchen, von Trümmerräumungen und Familienausflügen, von Stunden im Luftschutzkeller und von einem Alltag zwischen Angst, Hoffnung und extremer Gewalt.
Wie auch bei früheren Audio-Arbeiten des Vereins stehen in diesem Hörstück die historischen Originalquellen im Mittelpunkt. Die Texte wurden behutsam gekürzt, sind ansonsten aber unverändert geblieben. Durch die Mitwirkung von elf professionellen Sprecherinnen und Sprechern fügen sich die authentischen Zeugnisse zu einer dichten atmosphärischen Klangcollage. Diese bietet unmittelbare, teils verstörende Eindrücke von den Ereignissen der letzten Kriegstage.
Der Audiowalk „APRIL 45“ beginnt am Capa-Haus in Leipzig-Lindenau, also dort, wo am 18. April 1945 das berühmte Foto des tödlich getroffenen US-Soldaten Raymond J. Bowman entstand. Die zwei Kilometer lange Route führt dann über die Zeppelinbrücke und durch den Richard-Wagner-Hain zum Elsterwehr und zurück nach Lindenau.
„APRIL 45“ ist seit dem 8. Mai kostenfrei über die App Guidemate sowie über die Website des Vereins zugänglich.
Empfohlen wird die Nutzung vor Ort mit Smartphone, Kopfhörern und der Guidemate-App. Das Hören am heimischen Computer ist ebenfalls möglich.