Im gut besetzten Kasino der Kammgarn spielte die deutsche Tribute-Band My’tallica – auf eine Art, die deutlich über ein simples Nachahmen der Vorbilder hinausging.

Das harte Quartett lebt mit jedem Element ihrer Auftritte die Musik, den Ausdruck und die Bühnen-Präsentation der Metal-Legenden von der US-Westküste. Nicht ohne Grund begeisterte sich sogar schon der Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich für die Leistung von My’tallica. Deren Qualitäten waren auch diesmal wieder umfänglich zu erfahren.

Eine große Video-Projektion auf dem Bühnenhintergrund (meistens mit Live-Bildern von der gerade laufenden Show), eine ausgeklügelte Lightshow, auch auf dem Areal davor, ein starkes Equipment nach dem Vorbild der Originale – allein das garantierte am Samstag schon ein besonderes Erlebnis.

Jeder Ton stimmt

Und dann erst die Musik: Da stimmte jeder Ton, jedes noch so komplexe Gitarrensolo im üppigen My’tallica-Programm mit Titeln aus über 40 Jahren Metallica-Bandgeschichte. Bei aller Akkuratesse und entsprechend höchstmöglicher Anlehnung an die Vorgaben war dabei als zusätzliches hörenswertes Element auch oft ein Quäntchen Eigenleistung zu spüren.

So erschufen Gitarrist Tom Botscheck, Bassist Martin Iordanidis, Schlagzeuger Stephan Zender und insbesondere Frontmann Matthias „Metti“ Zimmer als textsicherer Sänger und versierter Gitarrist eine auch für passionierte Metallica-Fans erfüllende Tribute-Show, der man die dahinterstehende 15-jährige Erfahrung der Band im Metallica-Metier deutlich anmerkte und -hörte.

Ziemlich nah dran

So ging es über zwei Power-Stunden lang, von auch weniger bekannten Metallica-Titeln über zurückgenommenere Stücke hinweg bis hin zum wohl bekanntesten Band-Hit „Nothing Else Matters“. Letzterer lauthals und auswendig mitgesungen von einem vielstimmigen Publikumschor.

Natürlich gab es eine ordentliche Zugabenpartie zur Abrundung des erfolgreichen Abends. My’Tallica, zurzeit auf großer Tournee, war zwar bei allem Respekt nicht das Original, aber zumindest doch ziemlich nah dran. Da musste man denn noch nicht einmal mit allzu großem Bedauern nach Übersee zu den großen Vorbildern schauen. Respekt für diese Leistung.