Rund 2000 Gäste haben am Wochenende auf der Bezirkssportanlage an der Koblenzer Straße die Eröffnung von zwei neuen Flag-Football-Feldern gefeiert. Zum großen Familienfest kamen auch aktive Profis aus der National Football League (NFL) – das Team der New England Patriots sponserte eines der Felder im Düsseldorfer Süden.
Die zweite Spielfläche hatte die Landeshauptstadt Sebastian Vollmer gewidmet. „Das ist eine Ehre“, sagte der ehemalige NFL-Profi aus Kaarst. Er kam ebenfalls zur Eröffnung und freute sich riesig, auch wenn er erst mal selbst überrascht war, als er seinen Namen groß auf dem Feld stehen sah.
„Football hat mein Leben verändert“, sagte der zweifache Super-Bowl-Champion. Für die Nachwuchsmannschaften sieht er viele Chancen: „Beim Flag Football ist das Besondere, das Jungs und Mädchen zusammenspielen können. Man lernt alles Athletische dabei, nach vorne und hinten laufen, springen, fangen, werfen“, sagte er. Ihm gefällt außerdem, dass man Flag Football überall spielen könne. „Du wirfst den Ball hin und her, man braucht ja nicht viel“, sagte er. Das bestätigen auch die Jugendlichen, die mit ihren Mannschaften nach Garath kamen. „Ich spiele auch oft mit Freunden, einfach so“, erklärte ein Junge. Emily, die für ihre Schulmannschaft aus Mülheim an diesem Morgen antrat, hat das Spiel in einer Schul-AG kennengelernt. „Mir macht das Rennen auf dem Feld viel Spaß, aber auch das Werfen“.
Fast 2000 Besucher kamen schon bis zum Mittag nach Garath, um die Profis und die Austragung des „NFL Flag U14 Finalturniers“ mit den besten Schulmannschaften Deutschland zu sehen. Eine weite Anreise hatte Marcus Jones. Er ist ein aktiver Spieler in der US-amerikanischen NFL und aus dem Kader der New England Patriots. „Ich bin das erste Mal in Deutschland, ich liebe die Architektur und alles, was ich bisher schon in Düsseldorf gesehen habe“, sagte er. Über den Sport erzählte er: „Wichtig ist Teamwork und natürlich Spaß zu haben.“ Schon mit vier Jahren habe er mit dem Footballspielen begonnen, erklärte er und zeigte auf dem Feld auch, wie man sich richtig bewegt. Gemeinsam mit Profi und Teamkollege Cole Strange ließ er sich von den vielen Fans fotografieren, gab Autogramme und sportliche Tipps
„Das ist hier ein richtig schönes Familienfest, das ist besonders beim Football“, sagte Kevin, als er sich für die nächsten Autogramme anstellte. „Wir sammeln Mini-Helme der NFL-Spieler und holen uns hier die Unterschriften, wir kommen extra dafür aus Heilbronn“, erklärte sein Freund Martin, der ebenfalls geduldig anstand.
„Es ist eine große Ehre, dass die zwei aktiven Spieler Cole Strange und Marcus Jones zu uns gekommen sind“, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) im Rahmen der Eröffnung. In Düsseldorf soll Flag Football jetzt weiter wachsen. „Wir wollen, dass dieser Sport in Deutschland von Düsseldorf aus groß wird“, sagte Keller.
Während die vielen Gäste zwischen den beiden Plätzen hin- und herspazierten, blieb immer wieder Zeit für Bilder mit den beliebten Maskottchen der Mannschaften. Dazu gehörte etwa „Pat Patriot“. Außerdem gaben die offiziellen NFL-Cheerleader der Patriots Auskunft über ihr straffes Training. „Das ist mehr als nur tanzen, man muss auch sehr freundlich sein“, sagte das Team der New England Patriots auf der Bühne.
Joe Dorant, Senior Director of International der Patriots, erklärte: „Football verbindet Menschen – und Flag Football macht diesen faszinierenden Sport für noch mehr Menschen zugänglich.“ Mit dem Flag-Football-Feld habe man gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf einen Ort geschaffen, an dem sich Mädchen und Jungen in dieser Sportart ausprobieren können.
Die in der Landeshauptstadt ansässigen Football-Teams Düsseldorf Panther und Rhein Fire haben mit den Düsseldorf Firecats vor Kurzem ein eigenes ambitioniertes Flag-Football-Programm ins Leben gerufen. Die Firecats bekommen auf der Bezirkssportanlage in Garath eine sportliche Heimat. Darüber hinaus sollen das nach Sebastian Vollmer benannte Feld sowie das Feld der New England Patriots den Flag-Football-Standort Düsseldorf nachhaltig stärken.
Man könne den Sport super in der Schule integrieren, aber auch in den Vereinen selbst, so Sportamtsleiterin Eva Kulot. „Alle unsere Düsseldorfer Football-Vereine haben inzwischen auch eine Flag-Football-Abteilung, das wächst unglaublich schnell.“
Für den ehemaligen NFL-Profi Sebastian Vollmer ist Flag Football ein Sport mit Zukunft: Er erinnerte daran, dass die Sportart demnächst olympisch wird (siehe Infokasten).