Berlin – Akrobaten raus, Handwerker rein: Der Friedrichstadt-Palast gehört diesmal nicht den Showstars, sondern Berliner Bäckern, Elektrikern und Tischlern! 403 frisch gekürte Meister wurden gefeiert – bis plötzlich Israelhass-Schilder die Stimmung kippen lassen.
Begleitet von einer Blaskapelle und dem Klassiker „Eye of the Tiger“ betreten 403 Handwerker feierlich den Saal! 65 Frauen und 338 Männer haben es geschafft, sie tragen endlich den Meistertitel.
Das sind 72 Meister-Abschlüsse mehr als in Vorjahr. Besonders häufig vertreten sind Kraftfahrzeug-Handwerker, dicht gefolgt von den Elektrotechnikern und Tischlern. Insgesamt werden Meister aus 21 Gewerken geehrt.
Mit pinken Schals um den Hals sitzen alle frisch gebackenen Meister vor der Bühne und verfolgen das Programm
Foto: Peter Müller BILD
Mit pinken Schals um den Hals sitzen alle frisch gebackenen Meister vor der Bühne und verfolgen das Programm
Doch es gab noch mehr Gratulationen. Neben Hertha-Stürmer Luca Schuler melden sich auch Comedian Olaf Schubert und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner per Videobotschaft, um die frisch gekürten Meister zu beglückwünschen.
Israel-Hass bei Gruppenfoto
Aber: Nicht alles läuft glatt! Gerade als für das Gruppenfoto posiert wird, halten zwei Meister Plakate mit den Aufschriften „Free Gaza“ und „Free Palestine“ in die Höhe. Sofort reagiert das Publikum mit Buhrufen, Pfiffen – und lauten Zurufen, die Schilder sofort zu entfernen.
Während alle für das Gruppenbild posieren, werden Israel-feindliche Plakate hochgehalten. Vorne mittig der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner (CDU)
Foto: Peter Müller BILD
Zunächst greift niemand ein und die meisten lächeln weiter in die Kamera, ahnungslos, was sich hinter ihrem Rücken abspielt. Erst als die hinteren Reihen auf der Bühne bemerken, was los ist, schreiten einige Meister ein und lassen die Schilder entfernen. Das Publikum reagiert mit tosendem Applaus.
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Carola Zarth, Präsidentin der Berliner Handwerkskammer sagt: „Leider haben wir es zu spät gesehen, wir standen ja mit dem Rücken zu den Verursachern. Als wir es bemerkt haben, sind wir sofort eingeschritten.“ Außerdem: „Hier haben politische Aussagen absolut nichts zu suchen. Hier soll gefeiert werden und auf einer Bühne unserer Kammer hat das keinen Platz.“
Doch schnell ist dieser Dämpfer vergessen und nach der Verabschiedung strömen Gäste und Meister aus dem Saal auf dem Weg, ihren neuen Titel gebührend zu feiern!