Bis auf 23.912 Punkte hat der Dax zum Wochenstart den Rekord nach oben geschraubt. Zum Handelsende stand dann aber ein Miniplus von 0,3 Prozent bei einem Schlusskurs von 23.567 Zählern. Zunächst hatte die Hoffnung auf eine Deeskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China die Kurse beflügelt. Marktexperten verweisen darauf, dass sich der Dax in Zeiten der Eskalation im globalen Handelskonflikt besser als andere Indizes entwickelt hatte. Nun deutet sich eine Entspannung im Handelskrieg an, damit werden die Investments wieder zurückgedreht.

Und heute? Angesichts der Entspannung im Zollstreit dürfte der Konjunkturpessimismus der Börsianer etwas nachlassen. Volkswirte erwarten, dass das im Mai vom Mannheimer ZEW ermittelte Barometer mit Blick auf die deutschen Konjunkturaussichten der kommenden sechs Monate ansteigen wird – und zwar auf plus 13,7 Punkte. Noch im April schlug das Pendel in die andere Richtung aus: Nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump war das auf einer Analysten-Umfrage basierende Barometer auf minus 14,0 Zähler abgesackt.

Der Anlegerblick geht aber auch in die USA, denn die dortige Inflation dürfte sich auf erhöhtem Niveau verfestigt haben. Experten erwarten, dass die Teuerungsrate im April mit 2,4 Prozent genauso hoch wie im März ausgefallen ist. Die Notenbank strebt eine Rate von zwei Prozent an. Sie hat zuletzt eine Zinspause eingelegt und wird aus Sicht der Finanzmärkte auch nächsten Monat voraussichtlich noch stillhalten. Sie will vor einer etwaigen Zinssenkung mehr Klarheit über die Folgen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf Inflation und Konjunktur erlangen.

Bayer Bayer 23,90

Und unternehmensseitig rückt Bayer in den Fokus: Der Leverkusener Agrar- und Pharmakonzern veröffentlicht seine Bilanz für das erste Quartal. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) auf 3,75 (Vorjahreszeitraum: 4,41) Milliarden Euro. Die Aussichten sind bislang wenig rosig: Vorstandschef Bill Anderson hatte bereits zur Bilanzpressekonferenz gesagt, 2025 werde das „zentrale Jahr“ des Turnarounds – und finanziell wohl das schwierigste. Der bereinigte operative Gewinn dürfte auf 9,3 bis 9,8 Milliarden Euro sinken, nachdem er 2024 bereits um 13,5 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro gefallen war. Im Fokus bleibt, wie Bayer endlich die anhaltende Klagewelle rund um den Unkrautvernichter Glyphosat eindämmen will. Anderson hatte angekündigt, die Rechtsrisiken bis Ende 2026 signifikant reduzieren zu wollen. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.