RTL/ntv-Trendbarometer
Union und AfD weiter gleichauf, Zuversicht wächst
13.05.2025, 14:03 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Eine Woche ist nun die schwarz-rote Bundesregierung im Amt. Während es in der Sonntagsfrage kaum Bewegung gibt, deuten mehrere Indikatoren im RTL/ntv-Trendbarometer auf eine sich bessernde Stimmung im Land hin.
Die Bundesregierung ist vereidigt, die Ministerien sind übergeben und der frisch gewählte Bundeskanzler Friedrich Merz hat seine ersten wichtigen Visiten in Paris, Warschau und Kiew hinter sich. Nach den ersten Tagen Schwarz-Rot ist die politische Stimmung im Land noch keine gänzlich andere, aber gleich mehrere Antworten der Befragten im RTL/ntv-Trendbarometer zeigen einen gewissen Vertrauensvorschuss für die neue Regierungskoalition.
So sagten 53 Prozent der Befragten, das Bündnis werde besser regieren als die Ampel – zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. 41 Prozent verneinten diese Aussage, ein Minus um zwei Punkte. Merz‘ Stolperstart bleibt nach Einschätzung einer deutlichen Mehrheit ohne gravierende Folgen. 63 Prozent stimmten der Aussage zu: „Die Art seiner Wahl wird in einigen Monaten keine Rolle mehr spielen“. 34 Prozent widersprachen. Der CDU-Vorsitzende ist als erster Bundeskanzler der Geschichte nicht im ersten Wahlgang gewählt worden, weil ihm 18 Abgeordnete der Regierungskoalition die Stimme verweigert hatten.
Insgesamt erwarten 45 Prozent der Befragten, dass Merz ein guter Bundeskanzler wird. Rund einen Monat zuvor lag dieser Wert noch bei 31 Prozent. 50 Prozent der Befragten erwarten das hingegen nicht. Im Osten ist der Optimismus geringer: Nur 30 Prozent rechnen mit einem guten Bundeskanzler Friedrich Merz. Im Westen liegt dieser Wert bei 47 Prozent.
Würde heute gewählt, kämen CDU und CSU auf 25 Prozent der Stimmen (Bundestagswahl 2025: 28,5 Prozent). Damit liegt die Union wie in der Vorwoche gleichauf mit der AfD, die ebenfalls auf 25 Prozent der Stimmen kommt (20,8 Prozent). Deutlich dahinter folgt die SPD mit weiterhin 15 Prozent (16,4 Prozent). Die Grünen geben um einen Prozentpunkt auf 11 Prozent (11,6 Prozent) nach. Die Linke rangiert bei unverändert 10 Prozent (8,8 Prozent)
Zulegen im Vergleich zur Vorwoche kann das BSW: um einen Punkt auf 4 Prozent (4,981 Prozent). Die FDP verbleibt vor ihrem Parteitag bei 3 Prozent (4,3 Prozent). 7 Prozent entfallen auf sonstige Parteien (4,6 Prozent).
Kaum Bewegung gab es auch bei der Zuschreibung politischer Kompetenz an die verschiedenen Parteien. 21 Prozent der Befragten schätzen, dass CDU und CSU am besten mit den Problemen in Deutschland fertig werden. 8 Prozent nannten die SPD, 6 Prozent nannten die Grünen, 5 Prozent die Linke. Nur die AfD gab leicht – um einen Punkt – auf 11 Prozent nach. Der Anteil von „keine Partei“ stieg um einen Punkt auf 47 Prozent.
Das leicht gestiegene Zutrauen in die Merz-Regierung fällt mit deutlich besseren Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung zusammen: 27 Prozent der Befragten erwarteten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland in den kommenden Jahren – eine Steigerung um 5 Prozentpunkte binnen einer Woche. Um das gleiche Maß sank der Anteil der Befragten, die eine Verschlechterung erwarten, auf nunmehr 50 Prozent. 21 Prozent erwarteten keine Veränderung – ein Punkt mehr als in der Vorwoche.
Nachdem die SPD erst am Montag vor der Kanzlerwahl ihre Minister für das Kabinett vorgestellt hat, fragte Forsa auch deren Bekanntheit ab, mit Ausnahme des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil, der seit Dienstag Vize-Kanzler und Bundesfinanzminister ist. Mit 51 Prozent Bekanntheit führt die Arbeitsministerin Bärbel Bas das Ranking deutlich an. Der designierten Nachfolgerin von Saskia Esken als SPD-Vorsitzende sprachen zudem 67 Prozent zu, für ihr Amt als Bundesministerin für Arbeit und Soziales geeignet zu sein.
Die neue Entwicklungshilfeministerin Reem Alabali-Radovan kannten 21 Prozent, den neuen Umweltminister Carsten Schneider 20 Prozent. Beide gehörten als Staatsminister für Integration beziehungsweise für Ostdeutschland schon der Vorgängerregierung an. Die neue Justizministerin Stefanie Hubig, bislang Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz, kannten 15 Prozent. Die neue Bundesministerin für Bauen und Wohnen, Verena Hubertz, war 14 Prozent der Befragten ein Begriff.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 5. und 12. Mai erhoben. Datenbasis: 3001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2 Prozentpunkte. Die Datenbasis zur politischen Kompetenz der Parteien liefern Gespräche mit 1208 Befragten.
Zu den Erwartungen an Friedrich Merz und die Bundesregierung sowie der Bekanntheit der SPD-Minister wurden zwischen dem 8. und 9. Mai 1009 Personen befragt. Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.