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Die deutsche Wirtschaft schwächelt – und in Bayern schrillen die Alarmglocken! Allein von Januar bis April verloren 11.000 Menschen im Freistaat ihren Job. Die Gründe? US-Zölle, lahmende Investitionen – und zu viele Feiertage, sagen Bayerns Wirtschaftsbosse!
„Unser Weißbierglas ist zu wenig gefüllt“
Es herrscht Stillstand, für das Jahr 2025 wird nur eine Stagnation erwartet. Denn: zu wenig Investitionsanreize, so Wolfram Hatz, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) am Dienstag. Er zieht den bildlichen Vergleich: „Unser Weißbierglas ist nach wie vor zu wenig gefüllt.“
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Und Hatz hat auch schon Lösungen, wie die Wirtschaft wieder durchstarten soll: „Wir müssen wieder mehr arbeiten!“ Heißt in seinen Augen: „Wir brauchen mehr Arbeit, weniger Feiertage.“
vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt präsentierte dazu Zahlen der Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus 2023: „Deutschland hat die kürzesten Jahresarbeitszeiten weltweit. Im Jahr 2023 arbeitete ein Arbeitnehmer in Deutschland im Schnitt 1343 Stunden. Das waren 92 Stunden weniger als in Österreich, 186 Stunden weniger als in der Schweiz – und 391 Stunden weniger als in Italien.“
„Kirchliche Feiertage dürfen nicht tabu sein“
Seine Forderung: „Ostermontag, Pfingstmontag, 2. Weihnachtsfeiertag, da sind meine Kollegen aus Frankreich und Italien regelmäßig verblüfft, dass wir da freihaben. Einen Tag da mal wegzunehmen, das würde der deutschen Wirtschaft viel bringen und würde die Arbeitnehmer nicht stark belasten. Kirchliche Feiertage dürfen in der Diskussion nicht tabu sein. Europaweit haben wir die meisten Feiertage im Vergleich mit unseren Nachbarländern.“
Vbw-Präsident Wolfram Hatz (l.), Unternehmerin Drita Schneider und vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel
Foto: BrauerPhotos / G.Nitschke
Welcher Feiertag am ehesten verzichtbar wäre? „Am ehesten Pfingstmontag“, so Brossardt. Es müssten aber dann auch alle Bundesländer in Deutschland mitmachen.
Foto: Stefan Sauer
Ob er da nicht Gegenwind von Kirchen und Gewerkschaften gerade in Bayern fürchtet? Denn auch Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) hatte sich zuletzt gegen eine Streichung gesetzlicher Feiertage ausgesprochen. „Nein“, so der vbw-Geschäftsführer, „wir sind zu wenig produktiv, wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen, müssen wir wieder mehr arbeiten!“
Doch Hatz und Brossardt wollen noch mehr: „Auch die Tageshöchstarbeitszeit muss schnell zugunsten einer Flexi-Woche aufgegeben werden.“ Dabei können Beschäftigte ihre Arbeitsstunden flexibel auf die Wochentage verteilen.
Verband will Einstellungsstopp für Beamte
Es dürfe auch keine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro geben, fordert Hatz. So hatte es zuletzt die abgelöste Ampel-Regierung noch angestrebt. Abgaben, Strompreise, Netzentgelte müssten runter, Bürokratie radikal abgebaut werden, fordert Hatz. Dazu gehöre auch ein Einstellungstopp für Beamte.