Berlin. Nach Xatars Tod war die Trauer groß. Doch nun gibt es offenbar erste Versuche, Fans um ihr Geld zu bringen. Die Angehörigen steuern dagegen.

Nachdem der plötzliche Tod des Rappers Xatar großes Bestürzen in der deutschen Hiphop-Community hervorgerufen hat, hat sich nun erstmals die Familie von Xatar, bürgerlich Giwar Hajabi, geäußert. Der 43-Jährige, der am vergangenen Donnerstag tot in einer Kölner Wohnung gefunden wurde, hinterlässt seine Frau und fünf Kinder. In einem Instagram-Post auf dem Profil des verstorbenen Rappers verabschiedeten sie sich von Xatar.

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Familie von Xatar wendet sich an die Öffentlichkeit

„Wir sind fassungslos und in tiefer Trauer“, heißt es in dem Post. Die Familie bedankte sich außerdem für die große Anteilnahme und die vielen Beileidsbekundungen. Xatar war in der Szene bekannt und beliebt, Stars wie Haftbefehl, Fler, Farid Bang und Shirin David machten ihre Trauer um den Rapper und Produzenten öffentlich. Der gebürtige Iraner, der in Bonn aufwuchs, galt als einer der einflussreichsten Rapper Deutschlands. Er veröffentlichte fünf Alben, eines davon aus dem Gefängnis. Dort saß er, weil er 2009 bei einem Überfall mit mehreren Komplizen Gold im Wert von rund 1,7 Millionen Euro gestohlen hatte. Die Beute wurde bis heute nicht gefunden. Xatars Leben wurde 2022 unter dem Titel „Rheingold“ verfilmt.

Doch nur kurz nach den emotionalen Abschiedsworten musste sich die Familie erneut zu Wort melden, diesmal aus einem anderen Grund. Offenbar versuchten Unbekannte sich an dem Tod des Rappers zu bereichern und starteten Spendenaktionen im Internet. Übereinstimmenden Berichten zufolge gab es auf der Seite „Gofundme“ Aktionen, bei denen Geld gesammelt wurde, um eine Statue oder einen Brunnen zu Ehren Xatars zu errichten. Ein weiterer Aufruf behauptete, das Geld ginge direkt an die Familie. Das dementierten die Angehörigen nun in einer Instagram-Story. Die Familie habe keinerlei Spendenaufrufe in Auftrag gegeben. „Das wäre nicht im Interesse von Giwar“, heißt es. Inzwischen sind bei „Gofundme“ keine Aufrufe mit dem Namen des Rappers mehr zu finden.

Staatsanwaltschaft ermittelt weiter

Die Todesursache bleibt derweil weiterhin unbekannt, die Staatsanwaltschaft Köln hatte zuletzt keine Zeichen äußerlicher Gewalteinwirkung festgestellt. Weitere Erkenntnisse soll ein chemisch-toxikologisches Gutachten bringen, die Ergebnisse können aber noch mehrere Wochen auf sich warten lassen. „Bild“ berichtet unter Berufung auf das Umfeld des Musikers von gesundheitlichen Problemen.