Im Rahmen der Schlagzeugmesse Europe Drum Show hat Rammstein-Trommler Christoph Schneider bei „Thomann’s Drum Bash“ ein Interview auf Englisch gegeben. In der ersten Frage will der Interviewer wissen, was Schneiders wichtigste Regel sei, wenn er in einer Band spiele.
Schneider muss nicht lange zögern und haut direkt die Antwort raus: „Mach den Sänger nicht wütend“, sagt er und muss dann selber lachen. „Du musst die Band unterstützen. Du legst das Fundament für die anderen Musiker.“ Das müsse klar, simpel und zuverlässig sein. „Wenn du in den Songs Dinge anstellst, die da nicht hingehören, werden sich alle anderen ärgern. Dann erntest du Blicke.“
Für ihn, Schneider, bedeute das, diszipliniert zu sein, auch im Zustand der Begeisterung – und auch mal Ideen zurückzuhalten. „Meine Kollegen wollen, dass ich geradeaus und einfach spiele – und unterstütze statt zu prahlen.“ Dadurch habe er sich im Lauf der Jahre einen eher simplen, transparenten Schlagzeug-Stil zurechtgelegt. Vor allem durch das Zusammenspiel mit Sequenzern und Klick-Tracks, also elektronisch vorbereiteten Klangspuren, die dann live zum Einsatz kommen.
Früher, so erzählt der mittlerweile 59-jährige gebürtige Ost-Berliner, hätte er nie gedacht, dass er solche „dummen Stampfbeats“ spielen würde. Später habe er dann aber festgestellt, dass sogar die Rolling Stones das in bestimmten Liedern täten, etwa „Paint It Black“. Und die Leute mögen es, so Schneider.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs betont Schneider auch, dass jedes Schlagzeug-Setup anders sei – je nachdem, welche Art Trommeln, Becken, et cetera der jeweilige Schlagzeuger bevorzuge. Er zum Beispiel brauche unbedingt zwei Pedale für die Kickdrum – ansonsten werde er nervös und könne nicht spielen.
Rammstein-Schlagzeuger: „Früher hatten wir alle Kopfschmerzen davon“
„Das beste Stadion für uns ist das Berliner Olympiastadion“, jubelt Schneider später im Gespräch. „Es ist perfekt. Eine unglaubliche Atmosphäre.“ Sowieso sei das etwas ganz Besonderes gewesen, als sie mit Rammstein erstmals in einem Stadion gespielt haben. Für die Tourneen bereite er sich mit Sport vor, mindestens zweimal pro Woche. In fremden Städten könne man das Jogging ja gut mit Sightseeing verbinden. „Fürs Schlagzeug muss man schon ein bisschen in Form sein. Aber die beste Fitness zieht man dann aus den Shows selbst.“ Nach fünf bis zehn Shows laufe dann alles zu Bestform auf.
Im Studio, so Schneider, verwende er inzwischen gern auch elektronische Drum-Kits. Dazu muss man dann auch die Gitarren nicht so laut aufdrehen wie zu einem analogen Schlagzeug. „Früher hatten wir alle Kopfschmerzen davon.“
Zu guter Letzt will der Interviewer dann noch von Schneider wissen, mit welchem Schlagzeuger er gern mal tauschen würde. Schneider wirkt von der Frage extrem überrascht, dann fällt ihm aber doch noch etwas ein: „Ich könnte wohl eine AC/DC-Show spielen.“ Ende Juni treten AC/DC ja tatsächlich im Olympiastadion hier in Berlin auf. Mal sehen, ob dann Schneider hinterm Schlagzeug sitzt.