Stand: 14.05.2025 19:47 Uhr

Im Fall der mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg haben Ermittler heute vier Gebäude durchsucht. Eine Durchsuchung richtete sich laut LKA Niedersachsen gegen eine 38-Jährige.

Gegen die Frau werde wegen Beihilfe zu schwerem Raub ermittelt, teilten das Landeskriminalamt (LKA) in Hannover und die Staatsanwaltschaft Verden mit. Einen Haftbefehl gegen die 38-Jährige gibt es den Angaben zufolge nicht. Eine weitere Durchsuchung fand demnach bei einer Frau statt, die unverdächtig sein soll. Die Ermittler waren davon ausgegangen, dass sich in ihren Räumen Beweismittel befinden könnten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem NDR Niedersachsen. Weitere Angaben machte er dazu nicht.

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Ein Mitglied der Wahnwache für Daniela Klette. © Screenshot

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Bei der Fahndung nach den beiden prüft das LKA Niedersachsen auch Verbindungen zur linksextremen Szene.
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Handys, Laptops, Datenträger beschlagnahmt

Die Durchsuchungen fanden demnach in den Berliner Stadtbezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Schöneberg und Reinickendorf statt. Die Ermittler beschlagnahmten den Angaben zufolge mehrere Handys, Laptops und weitere Datenträger. Die Razzia fand im Rahmen der Ermittlungen gegen die seit Jahrzehnten flüchtigen mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub statt – ihnen werfen das LKA und die Staatsanwaltschaft Verden versuchten sowie schweren Raub in 13 Fällen vor. Die mitbeschuldigte Daniela Klette muss sich derzeit wegen versuchten Mordes und der Raubüberfälle vor dem Landgericht Verden verantworten. Zwischen 1999 und 2016 soll das Trio an mehreren Anschlägen der Roten Armee Fraktion (RAF) beteiligt gewesen sein. Dazu zählten etwa mehrere Überfälle auf Geldtransporter und Supermarkt-Kassenbüros in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.

Jüngst neue Bilder von Staub und Garweg veröffentlicht

Ende März hatte das LKA zwei neue Fotos von Staub und Garweg veröffentlicht. Die Ermittler erhielten darauf nach eigenen Angaben rund 80 Hinweise aus der Öffentlichkeit. Im Fall der mitbeschuldigten Daniela Klette hatte 2024 ein Hinweis zur Festnahme der 66-Jährigen in Berlin-Kreuzberg geführt.

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