Der große Bahnstress beginnt: Hamburg-Fahrer aus MV bekommen am Wochenende einen Vorgeschmack auf die ab August beginnende neunmonatige Streckensperrung zwischen Hamburg und Berlin. In Vorbereitung auf die Sanierungsarbeiten riegelt die Bahn am Sonntag den Bahnverkehr zwischen Schwerin sowie Ludwigslust nach Büchen ab. Der Streckenabschnitt werde für 16 Stunden voll gesperrt, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. Zwischen Samstag, 17. Mai, 21 Uhr und Sonntag, 18. Mai, 13 Uhr, müssten Wochenendreisende Reisende mit Zugausfällen und längeren Fahrzeiten rechnen. Betroffen sind sowohl Fernverkehrszüge als auch Regionalbahnen.
Schienenersatzverkehr in Westmecklenburg
Das kann dauern: So fallen Fernverkehrszüge zwischen Rostock und Stralsund nach Hamburg teilweise aus. Schnellbahnen beispielsweise auf der ICE-Linie 18 (Hamburg–Berlin–Halle–München) sowie die ICE-Linie 28 (Hamburg–Berlin–Leipzig–München) würden teils über Uelzen und Stendal umgeleitet, teilte die Bahn mit. EC-Züge zwischen Hamburg und Berlin würden komplett ausfallen.
Beeinträchtigungen auch im Regionalverkehr in Westmecklenburg: So wird der Regionalexpress RE1 zwischen Büchen und Bad Kleinen mehrere Züge durch Busse ersetzt. Schienenersatzverkehr auch auf der Linie RE4 zwischen Bad Kleinen und Schwerin. Die stundenlange Streckensperrung bekommen Reisende auch auf verschiedenen Regionalbahnstrecken der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) zu spüren. So entfallen vom 17. Mai 2025, 21 Uhr bis zum 18. Mai 2025, 15:30 Uhr die Züge der Linien RE8, RB17 und RB18 in verschiedenen Abschnitten zwischen Wismar-Bad Kleinen-Schwerin-Ludwigslust.
Auch Odeg-Züge fallen aus
Auch zwischen Plate, Schwerin und Rehna bleiben die Odeg-Bahnen stehen. Auf der Strecke entfallen vom 17. Mai 2025, 20 Uhr bis zum 18. Mai 2025, 14:15 Uhr die Züge der Linie RB13, ebenso wie die Züge der Linie RB14 im Streckenabschnitt Ludwigslust-Hagenow Stadt. Für Reisende werden für die Zeit Schienenersatzbusse eingesetzt. Die Bahn macht darauf aufmerksam, dass in den Bussen die Beförderung von Fahrrädern, Rollstühlen und Kinderwagen nur eingeschränkt möglich sei.
Schnellbahn ab August für neun Monate gesperrt
Die Streckensperrung am kommenden Sonntag ist der Beginn der monatelangen Sanierungsarbeiten auf der Schnellbahn-Linie Hamburg-Berlin. Ab 1. August soll die Strecke neun Monate lang komplett gesperrt werden und Reisende auf Ersatzzüge und -busse umsteigen.
Weichen, Brücken, Anlagen für Lärm- und Erschütterungsschutz – mehr als 20 Jahre nach der letzten aufwendigen Sanierung der 380 Kilometer langen Städteverbindung muss die Strecke von Grund auf erneuert werden. 180 Kilometer Gleise, 200 Weichen, dazu die Oberleitungen, zwei Stellwerke mit Leit- und Sicherungstechnik werden ausgetauscht– mit parallelen Bauarbeiten in drei Abschnitten. Mit der 2,2 Milliarden Euro teurer Streckensanierung solle wieder mehr Zuverlässigkeit auf die Schiene gebracht werden und die Zahl der Störungsmeldungen verringert werden.
Berlin-Bahn der Odeg wird umgeleitet
Mit der Generalsanierung der Schnellbahn-Linie Berlin-Ludwigslust-Hamburg kommt im Westnetz des Landes nahezu der gesamte Nahverkehr auf der Schiene zum Erliegen. Fahrgästen bleibt nur der Umstieg auf Busse im Schienenersatzverkehr – bei gleichen Preisen wie im Zugverkehr. Der Hamburg-Verkehr wird über Bad Kleinen und Lübeck umgeleitet. Die bisherige Berlin-Linie RE8 von Wismar, Schwerin, Ludwigslust über Wittenberge in die Hauptstadt wird ab August über Güstrow und Waren nach Berlin umgeleitet – allerdings nur bis Berlin-Südkreuz. Die Regionalbahn RB 14 von Parchim über Ludwigslust nach Hagenow fällt ganz aus. Auf der Strecke fahren Busse – ebenso wie zwischen Ludwigslust und Parchim.