Die Stadt Dresden hat die Verantwortung für einen unzureichend gesicherten Gullydeckel am Pirnaischen Platz von sich gewiesen. Auf Anfrage von SPD-Stadtrat Stefan Engel teilte die Stadtverwaltung mit, der Abwasserschacht befinde sich zwar im Eigentum der Stadtentwässerung. Aber: „Der Schacht wird seit 2019 von einem Bauunternehmen für die Einleitung von Abwässern einer angrenzenden Baustelleneinrichtung mit mehreren Baucontainern genutzt.“ Die Stadt habe dies genehmigt, aber zugleich auf die Verkehrssicherungspflicht der Firma verwiesen. Zuerst hatte die Sächsische Zeitung berichtet.

Stadt Dresden hat keine Gullydeckel aus Holz

An Ostersonntag war ein 22-jähriger Mann in den Schacht gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Nach Polizeiangaben brach er durch einen hölzernen Gullydeckel, als er über die frei zugängliche Grünfläche zwischen der Landhausstraße und dem Parkplatz an der Schießgasse lief. Die Stadt verwendet selbst aber nach eigenen Angaben keine Holzabdeckungen. „Die Schächte haben üblicherweise gusseiserne Deckel. Teilweise sind die Schachtdeckel auch aus Beton.“

Stadt: Sicherungszaun wurde wieder entfernt

Bei der Einrichtung der Baustelle 2019 habe es zunächst einen zusätzlichen Sicherungszaun vor dem Abwasserschacht gegeben, so die Stadtverwaltung. „Dieser Bauzaun wurde jedoch später von dem Bauunternehmen entfernt.“ Warum der Gullydeckel dann offenbar unzureichend gesichert war, ist unklar. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.