Schockierende Bilder aus Frankreich Orcas und Delfine irren hilflos durch verdreckten Marineparkepi_227257449_GETTY FOTO_2199095183_Protest against orca.jpg

In diesem verlassenen Park hausen die Tiere unter widrigsten Bedingungen.

Anadolu via Getty Images

15. Mai 2025 um 10:56 Uhr

Es sind Bilder, die schwer verdaulich sind.
Zwei Orcas und zwölf Delfine irren in Frankreich durch einen seit Januar verlassenen Marinepark. Drohnen-Aufnahmen von Tierschützern zeigen die schlimmen Bedingungen, unter denen die Tiere leben. Die Wale brauchen Hilfe, doch die scheint nicht in Sicht.

Orcas Wikie und Keijo in großer Not

Besucher kommen schon seit Monaten nicht mehr, doch sie sind noch immer da: Die Orcas Wikie (23) und ihr Sohn Keijo (11) sind gemeinsam mit zwölf Delfinen im Marinepark in Antibes zurückgelassen worden, nachdem der Park im Januar seine Türen geschlossen hatte. Mit Bildern aus einer Drohnenkamera machen Tierschützer jetzt auf das verheerende Schicksal der Tiere aufmerksam. Die Bilder zeigen die Orcas in Tanks voller Algen, die Wasserqualität ist schockierend schlecht und die Meeresgiganten irren orientierungslos durch die Tanks. „Die Situation im Marineland Antibes ist ein Notfall und erfordert weltweite Aufmerksamkeit”, sagt Marketa Schusterova, Mitbegründerin der Organisation TideBreakers. „Die Orcas müssen befreit werden.”

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Die Orcas Wikie und Keijo im verlassenen Park.

TideBreakersHilfe für Orcas nicht in Sicht

Lese-Tipp: Dieser Orca ist eine echte Sensation

Doch schnelle Hilfe scheint nicht in Sicht. Bislang scheitern die französischen Behörden daran, ein neues Zuhause für die Tiere zu finden. Ein Umzug in einen Meereszoo in Japan wurde abgelehnt, auch der in ein Walschutzgebiet nach Kanada kam nicht zustande. Wikie und Sohn Keijo sind die letzten beiden Orcas, die in Frankreich in Gefangenschaft leben. Weil beide Tiere bereits in Gefangenschaft geboren wurden, wären sie in freier Wildbahn nicht überlebensfähig.

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In diesem Tank leben die zurückgelassenen Delfine.

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Tiere werden nur notdürftig versorgt

Der Aquapark in Antibes schloss am 5. Januar seine Tore für Besucher. Hintergrund ist ein 2021 in Frankreich verabschiedetes Gesetz, das Shows mit Walen und Delfinen verbietet. Rechtlich ist trotz der Schließung des Parks weiterhin der Betreiber für das Wohl der Tiere verantwortlich. Notdürftig kommen deswegen Mitarbeiter in den Park, um die Tiere zu füttern. Beschäftigt werden die Meeressäuger aber nicht. Die hochintelligenten Tiere sind sich selbst überlassen, bis endlich eine Lösung für sie gefunden wird. (sfu)