Köln – An Sommerabenden zieht der Brüsseler Platz in Köln viele Feiernde an, er gilt als der größte Partytreff in der Domstadt. Um den Lärm in den Griff zu bekommen, wird nun nächtlicher Alkoholkonsum verboten.

Ab Donnerstagabend ist es damit jede Nacht zwischen 22 Uhr und 6 Uhr verboten, auf der öffentlichen Fläche und den anliegenden Straßen Alkohol zu trinken oder unverschlossen mit sich zu führen. Das teilte die Stadt Köln mit.

Verbot gilt ab Donnerstagabend um 22 Uhr

Seit Jahren gibt es rund um den Party-Platz Konflikte. Hintergrund ist die Geräuschkulisse, die durch Ausgehpublikum und Touristen an dem Szenetreff entsteht.

In ihrer Allgemeinverfügung spricht die Stadt Köln von teilweise mehr als 1000 Leuten, die den öffentlichen Raum in der Nacht für ein geselliges Beisammensein intensiv nutzen würden – mit entsprechendem Lärmpegel.

Bis zu 1000 Menschen treffen sich im Sommer abends am Brüsseler Platz im Belgischen Viertel in Köln

Bis zu 1000 Menschen treffen sich im Sommer abends am Brüsseler Platz im Belgischen Viertel in Köln

Foto: Mario Jüngling

Gericht sah „gesundheitsgefährdende Ruhestörungen“

Das Oberverwaltungsgericht NRW hatte im September 2023 erklärt, dass die Stadt zu wenig tue, um Anwohner vor Lärm zu schützen. Es seien Maßnahmen zu ergreifen, um zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gesundheitsgefährdende Ruhestörungen zu unterbinden.

Daraufhin wurde versucht, nächtliche Ruhestörungen durch ein Verweilverbot in den Griff zu bekommen. Gegen das im Februar verhängte Verbot, sich an Wochenenden und vor Feiertagen auf dem Platz länger aufzuhalten, gingen wiederum mehrere Anwohner und auch eine Gaststätten-Betreiberin vor.

Lesen Sie auchUmstrittenes Verweilverbot damit wieder aufgehoben

In einem Eilverfahren bekamen sie vor dem Kölner Verwaltungsgericht Recht. Mildere Eingriffe – vor allem ein Alkoholverbot – seien ohne „hinreichende Prognose“ verworfen worden, merkten die Richter an.

Ein solches Alkoholverbot tritt nun in Kraft. Das bereits ausgesetzte Verweilverbot werde damit wieder aufgehoben, hieß es. Die Stadt Köln kündigte an, die neue Maßnahme mit Lärmmessungen überprüfen zu wollen.