Stand: 15.05.2025 13:54 Uhr
Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Reichsbürgers in Lohne (Grafschaft Bentheim) hat die Polizei weitere Details bekanntgegeben. Bei einer Durchsuchung fanden die Ermittler etwa umgebaute Maschinengewehre.
Bei einigen Waffen seien Ziel-Fernrohre angebracht worden, teilte ein Sprecher dem NDR Niedersachsen am Donnerstag mit. Wie viele Waffen in dem Wohnhaus und auf dem Gewerbegrundstück des 57 Jahre alten Mannes gefunden wurden, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Auch wie viel Munition gefunden wurde, werde noch ausgewertet. Laut Polizei handelt es sich allerdings um mehrere tausend Schuss Munition in unterschiedlicher Kalibergröße. Zur Herkunft der Munition und der Waffen machte die Polizei keine Angaben.
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Zuvor fand eine Großrazzia in mehreren Bundesländern – darunter auch in Niedersachsen – statt. Der Anführer der Gruppe wurde festgenommen.
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Bunker bei Durchsuchung entdeckt
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, haben Fahnder Anfang Mai das Wohnhaus und ein Gewerbegrundstück des 57 Jahre alten Mannes durchsucht. Dabei fanden die Ermittler einen Bunker unterhalb der Gewerbehalle. Wer den Bunker gebaut hat, ist unklar. Die Polizei verwies auf das laufende Verfahren. Sie ermittelt nun wegen Verstößen gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz gegen den 57-Jährigen. Ein Richter hat Haftbefehl gegen den Mann erlassen. Eine Untersuchungshaft wurde gegen eine Meldeauflage außer Vollzug gesetzt, wie die Polizei mitteilte. Bei der Durchsuchung habe der Mann mit den Beamten kooperiert, so ein Sprecher. Wie die Polizei auf den Mann aufmerksam geworden ist, sagte die Polizei nicht.
Mann soll zur Reichsbürger-Gruppe „Vereinte Nation wenea“ gehören
Die Polizei rechnet den Beschuldigten nach bisherigen Erkenntnissen der „Reichsbürger“- oder Selbstverwalter-Gruppe „Vereinte Nation wenea“ zu. Sogenannte „Reichsbürger“ erkennen in der Regel die Bundesrepublik nicht an und wollen sich selbst verwalten. Auch die „Vereinte Nation wenea“ hat nach Angaben der Polizei das Ziel, eine neue Staatsform zu organisieren. Erst am Dienstag hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die Reichsbürger-Gruppe „Königreich Deutschland“ verboten und vier Menschen festnehmen lassen. Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums hängt die Durchsuchung in Lohne nicht mit der jüngsten Razzia gegen Reichsbürger zusammen.
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