Im Berliner Velodrom fand am Donnerstag das diesjährige globale Launch Event vom chinesischen Konzern Huawei statt. Vor 1000 Journalisten und Influencern aus aller Welt wurde dabei unter anderem die fünfte Generation der Huawei Smartwatch präsentiert.

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Huawei steht wie kein zweites Unternehmen für den steilen wirtschaftlichen Aufstieg der Volksrepublik China. Im Jahr 1987 in einer kleinen Hafenstadt namens Shenzhen gegründet, begann das Technologieunternehmen mit der Entwicklung von analogen Vermittlungsstellen, die in Telefonnetzen eingesetzt werden.

Donald Trump rief wegen Huawei eine nationale Notlage aus

Inzwischen hat der Konzern einen Jahresumsatz von etwa 100 Milliarden Dollar und in der Hafenstadt wohnen heutzutage 17 Millionen Menschen. Schon seit Beginn ist das Unternehmen in der Hand seiner Mitarbeiter und wurde im Laufe der Zeit vom chinesischen Staat mit einem Kredit von einer Milliarde Dollar unterstützt. Bis heute werden die Anteile des Konglomerates nicht auf dem Aktienmarkt gehandelt. 

Wo früher noch viele technologische Meilensteine von der amerikanischen Westküste kamen, haben asiatische Firmen wie Huawei nun aufgeholt und ihre Konkurrenz aus dem Silicon Valley sogar teilweise überholt. Nicht nur dieser Umstand mag Donald Trump im Mai 2019 dazu bewogen haben, wegen Huawei eine nationale Notlage auszurufen. Auch nationale Sicherheitsbedenken spielten eine Rolle. Inzwischen werden diese von vielen anderen Ländern weltweit geteilt.

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So gab es schon 2018 Berichte der britischen Zeitung „Financial Times“ darüber, dass China sich über Huawei-Geräte in die Zentrale der Afrikanischen Union gehackt hätte. Und auch in Italien gab es den Verdacht, dass das Unternehmen geheime Schnittstellen in das italienische Netz eingebaut hätte. Sowohl das Unternehmen als auch die Volksrepublik bestreiten die Vorwürfe. Bei ihrem Launch Event in Berlin wurde explizit darauf hingewiesen, dass keine Fragen zur „Politik oder zur Geschäftsentwicklung in bestimmten Märkten“ beantwortet werden würden.

Die neue Smartwatch wurde in Berlin vorgestellt.

© Nick Wilke

Huawei garantiert, die Daten in Europa zu lagern

Im Fokus der Veranstaltung standen in erster Linie die Smartwatches der neuen Generation. Unter anderem die Huawei Watch 5. Diese neue Version soll unter anderem ein EKG durchführen und die Herzfrequenzvariabilität erfassen können. Letztere ist nützlich, um das eigene Stresslevel zu verstehen. Die Uhren sind ab sofort im Handel für ab 449 Euro verfügbar.

Um diese Gesundheitsdaten zusammenzuführen und auszuwerten, will Huawei eine neue Health Insights App auf den Markt bringen. Mit ihr sollen die Werte akkumuliert und zu aussagekräftigen Statistiken gemacht werden.

Eine solche Menge an Daten birgt allerdings auch Risiken. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik weist darauf hin, dass diese Daten auch für kriminelle Machenschaften genutzt werden könnten, wie etwa Identitätsdiebstahl oder der Veröffentlichung privater Daten im Internet, auch genannt „Doxing“.

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Huawei will deshalb garantieren, dass die Gesundheitsdaten nur auf europäischen Servern gelagert und den Kontinent nicht verlassen werden, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Es wird allerdings weiterhin die Huawei eigene Health App vonnöten sein, um die Uhr vollumfänglich verwenden können. Auch das sorgte in der Vergangenheit für Kritik, da die Smartwatch ohne diese App nur wenig Nutzen hat.