Stuttgart/Pforzheim. Der Branchenverband der Zeitungsverlage im Südwesten sieht sich von der neuen Bundesregierung im Stich gelassen. Auch die schwarz-rote Koalition nimmt nach Ansicht des Verbandsvorsitzenden Valdo Lehari wie zuvor das Ampel-Bündnis die Lage der Medienhäuser nicht ernst genug. „Auf dem Spiel steht in Deutschland und Europa ein funktionierendes Pressewesen.
Das wird seit Jahren von uns beklagt“, sagte Lehari. „Man muss endlich handeln – auf Bundesebene und in Brüssel“, forderte der Vorsitzende des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV). Der Verband traf sich am Donnerstag in Berlin zur Jahrestagung in der Landesvertretung Baden-Württemberg.
„Der VSZV und seine Mitgliedsverlage stehen für seriösen, engagierten und zuverlässigen Journalismus auf sämtlichen Medienkanälen. Wer wissbegierig ist, für den haben wir Lösungen und Antworten parat.“
– Thomas Satinsky, Geschäftsführender PZ-Verleger und VSZV-Vorstandsmitglied
Hoffnung auf Weimer
Im Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot steht zum Beispiel nichts zur jahrelangen Forderung der Verlage, die Mehrwertsteuer auf Presseprodukte zu senken. Angesichts dieser Enttäuschung richten sich die Erwartungen nun an den neuen Medienstaatsminister Wolfram Weimer. „Wenn jemand Verleger ist, gehe ich mal davon aus, dass er ernst nimmt und weiß, was uns massivst beschäftigt und umtreibt“, sagte Lehari. Weimer gründete 2012 mit seiner Frau Christiane Götz-Weimer die Weimer Media Group, ein Verlagsunternehmen mit Sitz in München und Tegernsee, das mehrere Magazine verlegt, darunter „The European“, „Markt und Mittelstand“ und das Satiremagazin „Pardon“. Mit dem Eintritt in die Regierung gab er die Verlagsgeschäfte in die alleinigen Hände seiner Ehefrau.
ArtikelVerleger-Vorsitzender: „Das ist für mich unterlassene Hilfeleistung“
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