Kleine Wohnung in München: Innenarchitektin Regina Hoefter gibt sechs Tipps für mehr Struktur in Mini-Apartments.
„Weniger Platz bedeutet automatisch eine bewusste Auswahl an Möbeln und Kunst. Man umgibt sich nur mit Dingen, die man wirklich liebt und braucht“, lautet das Credo von Regina Hoefter. Die Innenarchitektin muss es wissen, schließlich bewohnt sie seit zehn Jahren eine 40-Quadratmeter-Wohnung in der Münchner Maxvorstadt unweit des quirligen Elisabethmarkts. Dabei handelt es sich um ein saniertes und umgebautes Altbau-Apartment. „Der Grundriss wurde damals komplett neu und höchst effizient strukturiert, sodass die Zweizimmerwohnung viel größer erscheint.“ Zusätzlich setzte man auf hohe Decken und Türen, übergroße Fenster und ein üppig proportioniertes Fischgrätparkett.
Die Innenarchitektin und AD 100-Designerin Regina Hoefter.
Constantin Mirbach40 Quadratmeter in München
Es ist keineswegs ein praktisch-steriles Apartment; gleich beim Betreten spürt man: Hier lebt jemand – und nicht nur die Bewohnerin hat etwas zu erzählen. Es ist ein eklektisches Interior, das einen dazu einlädt, innezuhalten und etwa ein antikes Möbel, ein Porträt oder eine raffinierte Leuchte näher anzuschauen und zu rätseln, welche Geschichte wohl mit dem Objekt in Verbindung stehen mag. Hoefter wuchs in einem kunst- und designaffinen Umfeld auf und lernte schon früh, unterschiedliche Stile und Epochen wertzuschätzen – heute setzt sie sie in ihrem privaten Interior sowie bei Aufträgen in einen zeitgenössischen Kontext.
„Mir war es wichtig, diesen Mix nicht einfach nur zu bewahren, sondern ihn weiterzuführen und in meinen eigenen Stil zu integrieren“, sagt sie. Daraus resultierend sei ihre Einrichtung nicht geplant oder nach einem vorgefassten Konzept entstanden, sondern organisch gewachsen – mit Möbeln, Kunst und Objekten, die sie von ihren Eltern und Großeltern geerbt oder geschenkt bekommen hat. „Viele dieser Stücke hätte ich mir selbst nie ausgesucht, aber ihr emotionaler Wert macht sie für mich unersetzlich. Sie sind für mich nicht nur Möbel oder reine Dekoration, sondern gelebte, emotionale Erinnerungen. So entstehen ganz natürliche Brüche und Kontraste, die das Ganze lebendig machen.“