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Die britische Supermarktkette Co-op ist bei dem jüngsten Hackerangriff nur knapp einem größeren Desaster entgangen, indem sie ihre Computersysteme rechtzeitig abschalten konnte. Die Hacker hatten bereits Kundendaten gestohlen und wollten Erpressungssoftware installieren. Das berichtete der Rundfunksender BBC.
Donnerstag, 15. Mai 2025, 10:43 Uhr
Manuel Glasfort
Co-op verhinderte bei einem Hackerangriff offenbar knapp die Installation von Erpressungssoftware und nahm dafür leere Regale in Kauf.
Bildquelle: Coop
Die britische Supermarktkette Co-op hat bei einem Hackerangriff nur knapp das Schlimmste abwenden können. Das Unternehmen verhinderte die Installation von Erpressungssoftware, indem es seine Computersysteme rechtzeitig abschaltete. Das berichtete die BBC. Der britische Sender hatte mit den Angreifern sprechen können.
Supermarktkette Marks & Spencer ebenfalls betroffen
Die Hacker hatten sich bereits Zugang zu den Computersystemen von Co-op verschafft und Kundendaten gestohlen. Sie planten, die Systeme mit sogenannter Ransomware zu infizieren. Bei dieser Art von Cyberangriff verschlüsseln Kriminelle die Computersysteme und fordern Lösegeld für die Freigabe. Die IT-Abteilung von Co-op entdeckte den Angriff jedoch und schaltete die Systeme ab, bevor die Hacker die Erpressungssoftware installieren konnten.
„Co-ops Netzwerk war nie von Ransomware betroffen. Sie zogen selbst den Stecker“, teilten die Kriminellen der BBC mit. Die Abschaltung der Systeme führte zwar zu leeren Regalen in den Supermärkten. IT-Experten bewerten die Entscheidung dennoch als richtig. „Co-op hat sich für eine selbst auferlegte kurzfristige Störung entschieden, um eine von Kriminellen verursachte längerfristige Störung zu vermeiden. Das scheint in diesem Fall die richtige Entscheidung gewesen zu sein“, sagte Jen Ellis von der Ransomware Task Force der BBC. Derzeit ist Co-op dabei, die Folgen des Angriffs abzuschütteln.
Die Supermarktkette Marks & Spencer (M&S) wurde ebenfalls Opfer der Hackergruppe. Die Systeme von M&S wurden stärker kompromittiert, wie die BBC berichtet. Das Unternehmen kann derzeit keine Online-Bestellungen ausführen. Die Wiederherstellung der Systeme gestaltet sich aufwendig und kostspielig.