Verband befürchtet Verschlechterung der Bildung

Die Verbände fürchten eine Verschlechterung der Bildungsqualität und der Arbeitsbedingungen, sagte Michael Jung, Landesvorsitzender des SLV. „Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten längst am Limit. Die Pläne des SMK und der Sparkurs des Finanzministers verschärfen die Lage weiter – zulasten der Lehrkräfte und auf Kosten der Zukunft unserer Kinder“. Es sei an der Zeit, die Notbremse zu ziehen. Von einem „Frontalangriff auf gute Bildung in Sachsen“, sprach die Landes-GEW-Vize Claudia Maaß.

Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten längst am Limit.

Michael Jung
Landesvorsitzender Sächsischer Lehrerverband e.V.

GEW: „Wortbruch“ bei Kitas

Der GEW-Landesvorsitzende Burkhard Naumann warf überdies der Regierung „Wortbruch“ bei den Kindergärten vor. In den Kitas werde gespart und nicht so investiert, wie versprochen. Trotz eines vom Landtag beschlossenen Kita-Moratoriums würden Stellen bei Trägern und in den Kommunen abgebaut. Die geplante Finanzierung von bis zu 200 zusätzlichen Vollzeitstellen ab 2026 sei das „kleinstmögliche Zeichen“. Das SMK spricht von einem „Kita-Kompromiss“: Ab August 2026 werde der Landeszuschuss pro Kind mit neun Stunden Betreuung um 55 Euro auf 3.510 Euro aufgestockt.

Proteste schon im April

Das geplante Maßnahmenpaket aus dem Kultusministerium, das im Rahmen des Doppelhaushalts 2025/2026 eingebracht werden soll, sorgt bei Lehrkräften und Bildungsexperten seit Wochen für scharfe Kritik. Bereits im April hatte es mehrere Demonstrationen gegen das Bildungspaket gegeben, am Mittwoch gingen dann in Zwickau Lehrkräfte auf die Straße. Sie befürchten einschneidende Folgen für die Bildungsqualität, die Chancengleichheit sowie die ohnehin stark belasteten Arbeitsbedingungen im Schulbereich.