Der Dichter und Romanautor Ocean Vuong wird international mit Preisen und Applaus überhäuft. Wenn man sein neuestes Buch „Der Kaiser der Freude“ aber wirklich liest, stößt einem die Begeisterung sauer auf. Warum?

Irgendwas stimmt mit Ocean Vuongs Metaphern nicht, denkt man nach einigen Seiten seines neuen Buches „Der Kaiser der Freude“. Stutzt. Liest noch mal, gründlicher, immerhin ist der Mann mit Preisen und Stipendien beladen wie seine Sätze mit Vergleichen, bedeutungsschweren Bildern und Adjektiven. Er hat, könnte man meinen, bisher für jedes Adjektiv einen Preis bekommen, und darum versucht er, möglichst viele davon unterzubringen, damit Fortuna und Oprah ihm treu bleiben. Oprah Winfrey hat den „Kaiser“ nämlich gerade zum Buch des Monats gewählt, was bedeutet, dass es jetzt alle lesen müssen. Der Kaiser liegt hundertprozentig auf dem Nachttisch von Barack Obama. Aber trotzdem, irgendwas stimmt mit den Metaphern nicht.