Von Martina Fürstenberger
Am Donnerstagnachmittag ist in den Räumen in der Augsburger Straße viel los. Kleinere Kinder lassen sich von ihrer Mutter ein Bilderbuch zeigen, größere stöbern bei den Sachbüchern. Kein Wunder, denn an dem Tag hat die Bücherei bis 18 Uhr geöffnet. Perfekt also, um nach der Kita oder der Schule noch nach Lesestoff zu suchen.„Die Eltern nutzen das auch gerne als Treffpunkt“, hat Marilena Gehrung, eine der beiden festen Mitarbeiterinnen, beobachtet. Vor allem in der kalten Jahreszeit ein willkommenes Angebot im Stadtteil. Auch am Freitagnachmittag ist von 13.30 bis 16 Uhr geöffnet. Wer an einem Vormittag in Ruhe stöbern will, kann am Dienstag vorbeikommen. Acht Stunden reguläre Öffnungszeiten werden angeboten.
Angebot für Kitas und Schulen
Schulen, Kindergärten und sonstige Gruppen aus Obertürkheim und Uhlbach können aber jederzeit einen Termin außerhalb dieser Zeitfenster vereinbaren. Das wird rege genutzt.„So können die Kinder unsere Einrichtung kennenlernen.“ Meistens wird dabei ein Buch vorgelesen, teils in Form einer Bilderbuchschau mit Leinwand, oder als Erzähltheater.
Die Bezeichnung „Pop-Up“ hat die Bibliothek deshalb, weil es sich um keine dauerhafte Einrichtung handelt. Vielmehr soll damit die Zeit überbrückt werden, bis die auf dem alten Güterbahnhofareal geplante Stadtteilbibliothek gebaut werden kann. Bei der Einrichtung wurde deshalb auf Nachhaltigkeit Wert gelegt. Das Mobiliar wurde zum größten Teil von anderen Standorten übernommen. Im besten Fall sind bis zur Eröffnung der eigentlichen Bücherei schon viele treue Stammleser und -leserinnen gewonnen.
Die Möblierung stammt aus anderen Einrichtungen. Fotos: Martina FürstenbergerGanz neu ist die Kaffee- und Tee-Ecke
Wobei es in den Einrichtungen der städtischen Stadtbibliothek nicht nur um klassische Bücher geht. Die aktuelle Tageszeitung liegt genauso aus wie bekannte Zeitschriften. Beliebt bei Kindern sind die Tonies, bunte Figuren, mit denen Hörspiele angehört werden können. Auch CDs und DVDs sind im Angebot. Für Erwachsene gibt es Hörbücher, für alle Altersgruppen Brettspiele.
„In der Bücherei können auch Hausaufgaben gemacht werden“, sagt Gehrung. Dazu gibt es einen eigenen Raum mit einem großen Tisch. Dort finden auch regelmäßig Bastelnachmittage und andere Veranstaltungen statt. An einem PC-Arbeitsplatz, der mit den gängigen Office-Programmen ausgestattet ist, können Schüler Präsentationen vorbereiten. Ganz neu ist die Kaffee- und Tee-Ecke. Gegen einen kleinen Obolus gibt es an der Theke eine Tasse, die dann gefüllt werden kann.
„Wir sind hier immer noch am Aufbau und testen aus, was gut ankommt.“ Manche Zeitschriften wurden gar nicht gelesen. Fußballbücher dagegen haben sich als der Renner entpuppt dann wird natürlich aufgestockt. Ein eigenes Regal gibt es für Neuerscheinungen, zudem sind einzelne Regale saisonal mit Sachbüchern, zum Beispiel zum Gärtnern, bestückt. Circa 5000 Medien werden angeboten, der Schwerpunkt liegt dabei auf Angeboten für Kinder, Familien und junge Leser. Doch auch Erwachsene werden in der Roman-Abteilung fündig.
Mit einigen Einrichtungen im Stadtteil gibt es Kooperationen. Die Kindergruppen der Geflüchtetenunterkunft kommen zum Beispiel jede Woche vorbei. Nach einer Geschichte aus einem Buch wird meistens noch gespielt und gebastelt. „Wir versuchen, die Kinder viel zum Sprechen zu motivieren.“ Beatrix Sureanu, die Kollegin von Gehrung, geht auch ins Familienzentrum, um dort die Sprach- und Lesekompetenz von Kindern zu fördern. In Zusammenarbeit mit der AWO Begegnungsstätte Obertürkheim gibt es regelmäßig Erzählnachmittage für ältere Menschen. „Zusätzlich zur Pop-Up-Bibliothek kommt übrigens weiterhin alle zwei Wochen der Bücherbus nach Obertürkheim und nach Uhlbach“, ergänzt Philipp Merth vom Team der Stadtbibliothek. Gut zu wissen: Die Bücher, die dort in der Fahrbibliothek ausgeliehen werden, können auch in der Pop-Up-Bibliothek in der Augsburger Straße zurückgegeben werden.
– Öffnungszeiten: Dienstag 9:30-12 Uhr, Donnerstag 15-18 Uhr, Freitag 13:30-16 Uhr
– Aktuelle Veranstaltungen: Eine Übersicht gibt es vor Ort im Aushang oder auf der Website unter dem Menüpunkt „Bibliotheken“. →www.stadtbibliothek-stuttgart.de