Berlin – Wieder eine Attacke auf einen Berliner Polizisten! Diesmal direkt vor einer Wache. Der Beamte wurde lebensgefährlich verletzt.

Es war kurz vor 22 Uhr am Freitagabend, als die Lage auf der Polizeiwache des Abschnitts 55 in Berlin-Neukölln eskalierte. Ein 28-Jähriger hatte dort offenbar eine Anzeige aufgeben wollen. Es dauerte ihm alles zu lange. Dann drehte er durch.

Zu der Attacke kam es vor der Wache in Berlin-Neukölln

Zu der Attacke kam es vor der Wache in Berlin-Neukölln

Foto: Olaf Wagner

Er verließ die Wache, beschädigte dann direkt davor ein Polizei-Einsatzfahrzeug. Ein Beamter einer Hundertschaft wollte den Mann daraufhin kontrollieren. Doch der Mann zog ein Messer.

Als der Polizist den 28-Jährigen zu Boden bringen wollte, kam es zu den blutigen Szenen: Der Beamte wurde dabei mit dem Messer am Hals getroffen!

Polizei am Tatort

Die Polizei in der Nacht am Tatort

Foto: Olaf Wagner

Der Polizist schwebte in Lebensgefahr und wurde in einer Klinik notoperiert, hieß es weiter. Zuvor hatte ein Sprecher gesagt, dass keine Lebensgefahr bestehe. Inzwischen hat sich der Gesundheitszustand des Beamten stabilisiert.

Mutmaßlicher Täter wieder auf freiem Fuß

Die Staatsanwaltschaft ermittelt – allerdings nicht wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Wegen mangelnden Tatverdachts wurde der Mann noch in der Nacht wieder auf freien Fuß gesetzt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der 28-Jährige nicht gezielt zugestochen hat.

Ermittler sicherten bis in die Nacht Spuren

Ermittler sicherten bis in die Nacht Spuren

Foto: Olaf Wagner

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Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei Berlin am Samstagmorgen: „Wir sind absolut fassungslos und in Gedanken bei unserem schwerstverletzten Kollegen. Unser Dank gilt den Ersthelfern und den Ärzten, die ihm in der Nacht das Leben gerettet haben.“

Und weiter: „Wer ein Messer in der Hand hat und jemandem in den Hals sticht, nimmt den Tod in Kauf. Da gibt es nichts zu entschuldigen.“

Erst am Donnerstag war ein Beamter in Berlin verletzt worden. Bei einer Juden-Hass-Demo in Neukölln war der Mann in den Mob hineingezogen und auf ihn eingetreten worden. Der Beamte verlor kurzzeitig das Bewusstsein, kam u.a. mit gebrochenem Arm und Verletzungen am Oberkörper in ein Krankenhaus.