Es gibt Bücher, die Sommer nicht nur als Kulisse nutzen, sondern ihn zum Mittelpunkt machen. „Wir, wir, wir“ von Dizzy Tate ist so ein Buch. In einem brütend heißen Ort irgendwo in Florida – zwischen ausgedörrter Vegetation, Chlorgeruch und Freizeitpark-Tristesse – verliert sich eine Gruppe 13-jähriger Mädchen in der Faszination für Sammy, ein paar Jahre älter, begehrenswert, unnahbar. Sammy ist alles, was sie selbst noch nicht sind – und wird zum Zentrum ihrer kollektiven Besessenheit. Tate erzählt diese Geschichte mit einer Mischung aus Schärfe und Sensibilität: wie sich aus kindlicher Bewunderung Abhängigkeit entwickelt, wie Gruppendynamik gefährlich werden kann, und was übrigbleibt, wenn das Wir auseinanderbricht. Als Sammy plötzlich verschwindet, zeigt sich, wie schmerzhaft das Ende einer gemeinsamen Welt sein kann.