Chris Warnat hat ihren ersten Thriller „Fünfzehn Sekunden“ veröffentlicht. Die aus Oldenburg stammende Autorin berichtet im Interview, wie ihr Buch entstanden ist und warum sie gerne in ihre Heimat zurückkommt.

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Zur Person

Chris Warnat ist 38 Jahre alt. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in der Nähe von Köln.

Sie ist in Oldenburg und später in Hundsmühlen aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie BWL mit juristischem Schwerpunkt an der Universität Oldenburg.

Nach ihrem Volontariat beim Fernsehsender RTL in Köln arbeitete Warnat als Redakteurin im Newsroom und als Gerichtsreporterin. Nach 14 Jahren kündigte sie ihre Festanstellung, um sich ganz dem Schreiben zu widmen.

„Fünfzehn Sekunden“ ist der Titel ihres Debüt-Thrillers, der am 14. Mai im Penguin Verlag erschienen ist (ISBN: 978-3-328-11275-4).

Neben dem Schreiben betreibt die Autorin den Podcast „Kreativdate“, in dem sie mit Büchermenschen über ihre Projekte spricht.

Weitere Infos zu Chris Warnat gibt es auf ihrem Instagram Account (@chriswarnat) und auf ihrer Homepage:

Moin Frau Warnat und herzlichen Glückwunsch zur Buchveröffentlichung. Wie fühlen Sie sich, jetzt wo ihr erster Thriller in den Buchhandlungen liegt?

Chris WarnatDas ist ein tolles Gefühl. Es hat viele Jahre gedauert, von der ersten Idee, die ich vor etwa zwölf Jahren im Urlaub hatte, bis zum fertigen Buch. Die Veröffentlichung war ein Traum, den ich schon sehr lange hatte und irgendwann nicht mehr weiter aufschieben wollte.

Und dann haben Sie sich hingesetzt und das Buch runtergeschrieben?

WarnatSo einfach war das leider nicht. Ich habe lange an einer ersten Geschichte geschrieben. „Fünfzehn Sekunden“ ist eigentlich die Fortsetzung dieses ersten Buches. Das Konzept der Folgegeschichte ist aber so gut angekommen, dass meine Agentin und ich uns entschieden haben, dieses Buch zuerst zu veröffentlichen.

Was genau ist die Grundlage dieses Konzeptes?

WarnatDie Grundlage ist ein realer Unfall, mit dem ich mich als Redakteurin beschäftigt habe. Eine Autofahrerin war kurz unaufmerksam und hat zwei Menschen überfahren, die daraufhin gestorben sind. Als ich das gelesen habe, ist mir klargeworden, wie schnell so etwas passieren kann. In meinem Kopf habe ich das Ganze dann weitergesponnen. Dabei kam die Idee, dass sich hinter dem Unfall ein größeres Ereignis verbergen könnte. Genau damit wird meine Protagonistin Farah konfrontiert.

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Farah Rosendahl muss in der Geschichte einiges mitmachen. Nicht nur, dass sie den Unfall hat. Sie hat Ärger mit ihrem Freund, mit ihrer Vorgesetzten und wird selber verletzt. Warum haben Sie sie so viel durchmachen lassen?

WarnatZuallererst muss ich klarstellen, dass ich Farah sehr gerne habe. Ich wollte aber auch eine gute und spannende Geschichte schreiben. Dafür habe ich Farah an ihre Grenzen gehen und es im Finale richtig knallen lassen. Ohne eine gewisse Fallhöhe funktioniert das nicht.

Wie haben Sie Ihren zweiten Protagonisten, den Ermittler Rahimi Wase, konstruiert?

WarnatWase ist nicht der stereotype Ermittler mit Alkohol- und Eheproblemen. Er hat viele gesunde Eigenschaften, trinkt zum Beispiel keinen Alkohol, macht Yoga, ist unkonventionell, sehr souverän und immer loyal. So einen Freund hätte ich gerne. Aber das ist ja das Schöne am Schreiben. Man kann selbst bestimmen, wie die Charaktere gestrickt sind und wer am Ende gewinnt. Für mich war das eine heilsame Erfahrung.

Zwei Lesungen

Chris Warnat kommt für zwei Lesungen in ihre alte Heimat.

Am 25. Juni liest sie in der Oldenburger „Buchhandlung am Schloßplatz“, am Schloßplatz 21. Beginn ist um 19 Uhr, Karten gibt es in der Buchhandlung (Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr).

Am 26. Juni liest die Autorin in der Hofbuchhandlung Kathrin Wellmann in Wardenburg, Ziegeleiweg 29. Los geht es um 19.30 Uhr, Tickets können online gebucht werden unter:

Wie meinen Sie das?

WarnatIn meinem Beruf als Redakteurin und Gerichtsreporterin war ich permanent von schlechten Nachrichten umgeben. Auf Dauer war das, als ob sich ein grauer Filter über mein Leben gelegt hat. Das war einer der Gründe, warum ich meine Festanstellung gekündigt und mit dem Schreiben meines Buches begonnen habe, das ich auch in Oldenburg bei einer Lesung vorstellen werde.

Aktuell leben Sie mit ihrer Familie in der Nähe von Köln. Welche Bedeutung hat Oldenburg noch für Sie?

WarnatMeine Eltern wohnen immer noch in Hundsmühlen und ich komme alle paar Wochen gerne zu Besuch. Auch wenn ich nicht mehr hier lebe, ist Oldenburg ein sehr wichtiger Ort für mich, mit dem ich viele schöne Erinnerungen verbinde. Zum Beispiel, wie ich meine ersten Harry-Potter-Bücher in der Innenstadt gekauft habe. Oder wie mir unser Nachbar Rüdiger, ein ehemaliger NWZ-Redakteur, vom Journalismus erzählt hat. Das hat mich fasziniert und war sicherlich einer der Grundsteine für meine berufliche Zukunft.