Newsblog zur US-Politik

Trump: Abrutschen der Märkte keine Absicht

Aktualisiert am 07.04.2025 – 02:26 UhrLesedauer: 19 Min.

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US-Präsident Donald Trump: Seine Zollpläne erfahren viel Gegenwind aus der Bevölkerung. (Quelle: IMAGO/Abe Mcnatt/White House/imago)

Trumps neue Zölle verunsichern die US-Amerikaner. Parallel dazu laufen die Massenkündigungen bei Bundesbehörden weiter. Alle Entwicklungen im Newsblog.

In den USA ist ein weiteres Kind nach einer Maserninfektion gestorben. Die Gesundheitsbehörde im Bundesstaat Texas teilte mit, das positiv auf Masern getestete Schulkind sei in ein Krankenhaus in Lubbock eingeliefert worden und bereits am Donnerstag an einem Lungenversagen infolge der Infektion gestorben. Das Kind sei nicht geimpft gewesen und habe keine bekannten Vorerkrankungen gehabt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Donald Trump hat das Abrutschen der Märkte eigenen Angaben zufolge nicht beabsichtigt. „Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen“, sagt Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One. „Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber unser Land ist viel stärker“, fügt er hinzu.

Die schweren Turbulenzen durch das Zollpaket des US-Präsidenten bekommen viele Amerikaner direkt zu spüren – nun versucht Donald Trump, seine Landsleute mit Durchhalteparolen zu beruhigen. „Haltet durch – es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch“, schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. „Dies ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden siegen.“ Während Trumps Zollpaket Anlegervermögen in Milliardenhöhe vernichtete und Handelspartner brüskierte, sprach sich sein einflussreicher Berater Elon Musk für eine Freihandelszone mit Europa aus.

Video | Bericht aus Washington: Die Wut der Demonstranten richtet sich nicht nur gegen Donald Trump.

Quelle: t-online

Die USA hätten sich lange ausnutzen lassen, doch damit sei jetzt Schluss, versprach Trump. Jobs, Unternehmen und Geschäfte kämen durch den Schritt zurück in die USA „wie nie zuvor“. Doch die Erfolgsaussichten seines radikalen Rundumschlags sind bestenfalls ungewiss.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird am Montag von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Netanjahu werde mit Trump über die neuen US-Zölle, die Bemühungen um die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen und die Bedrohung durch den Iran beraten, kündigte das Büro des israelischen Regierungschefs am Samstag an.

Trump hatte am Donnerstag gesagt, dass er einen Besuch seines Verbündeten „in nicht allzu ferner Zukunft“ erwarte. Am Samstag kündigte ein US-Regierungsvertreter dann an, dass das Treffen am Montag im Weißen Haus stattfinden werde.

In mehr als tausend US-Städten und auch in Europa haben am Samstag Demonstrationen gegen US-Präsident Donald Trump und seinen Berater Elon Musk stattgefunden. In der US-Hauptstadt Washington versammelten sich Tausende Menschen auf der National Mall, um unter dem Motto „Finger weg!“ gegen die Regierungspolitik von Donald Trump zu protestieren. Der Protest war von einem losen Bündnis linker Gruppen organisiert worden, das landesweit zu Kundgebungen aufgerufen hatte. Die Demonstrierenden trugen Schilder mit Aufschriften wie „Nicht mein Präsident!“, „Finger weg vom Rechtsstaat“ und „Hört auf, Amerika zu zerstören“. Mehr dazu lesen Sie hier.

Donald Trumps Regierung hat ihre neue Zollpolitik wohl auf eine fehlerhafte Formel gestützt. Das berichtet unter anderem die „Zeit“. Die Berechnung der US-Zölle basiert auf einer Gleichung, mit der die angebliche Zollbelastung amerikanischer Waren durch Handelspartner ermittelt wird. Dazu zählt auch die EU. Im Fall Europas nannte Trump zuletzt einen Wert von 39 Prozent – dieser diente als Grundlage für einen Gegenzoll von 20 Prozent. Doch das Problem: Die Berechnung fußt offenbar auf falschen Annahmen. Mehr dazu lesen Sie hier.