Wie nun weiter mit dem Festgelände am Cottaweg? Aus Sicht der Stadt ist das irgendwie ein Zug, der schnurstracks aufs Jahr 2032 zufährt. Bis dahin soll ein Ausweichstandort für die Kleinmesse gefunden werden. Und dann kann RB Leipzig hier sein Trainingsgelände erweitern. Aber dabei hat der Stadtrat im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) schon vor Jahren beschlossen, dass genau an dieser Stelle der Grünzug deutlich gestärkt werden soll. Davon liest man aber in der Vorlage der Stadt nichts. Also legt die SPD-Fraktion jetzt einen Erweiterungsvorschlag vor.

Der dann sogar sehr konkret aufgreift, was die drei Leipziger Naturschutzverbände – Ökolöwe, NABU und BUND – in ihrem Offenen Brief an OBM und Ratsfraktionen gefordert haben: eine sehr konkrete Stärkung des Grünzuges.

„Entlang des Elsterbeckens ist die Auenlandschaft besonders schmal und durch menschliche Nutzung überprägt. Diese Engstelle schränkt den Biotopverbund des Auwaldes stark ein. Die Wanderung und Ausbreitung von Tieren und Pflanzen ist hier kaum noch möglich“, schreibt die SPD-Faktion zur Begründung ihres Antrags, der die Vorlage der Stadt ergänzen soll. Die steht am 21. Mai in der Ratsversammlung auf der Tagesordnung.

„Mit einer veränderten Nutzung des Festplatzes am Cottaweg ab dem Jahr 2032 ergibt sich die einmalige Chance für die Stadt Leipzig, den Auwald als Biotopverbund zu stärken. Die zu verpachtende Fläche bietet am Rand zwischen historischer Tankstelle ‚Hr. Kauzig‘ entlang der Capastraße bis zur Erich-Köhn-Straße ideale Voraussetzungen.

Gemäß Bebauungsplan für das Areal ist die Wegeverbindung zwischen Wohngebiet Lindenau (Erich-Köhn-Straße) und Cottaweg bereits gesichert. Hierauf soll im Vertrag nochmals hingewiesen werden und die barrierefreie Nutzung durch die Öffentlichkeit sichergestellt werden.“

Entsiegeln und begrünen

Und so beantragt die SPD-Fraktion zuallererst, dass im Erbbaupachtvertrag eben auch abgesichert wird, „dass die zu verpachtende Fläche zur Stärkung des Grünzugs und Biotopverbundes zwischen nördlichem und südlichem Auwald barrierefrei herangezogen werden kann. Der Vorplatz zwischen Pachtfläche und Jahnallee soll unter Mitwirkung des Pächters entsiegelt und teilweise begrünt werden, um den Grün- und Biotopverbund zwischen historischer Tankstelle „Herr Kauzig“ und Elsterflutbett zu stärken.

Aber auch die bestehende Fuß- und Radwegverbindung zwischen Erich-Köhn-Straße und Cottaweg soll für die Öffentlichkeit erhalten bleiben „und in der im B-Plan angelegten Art barrierefrei her- und fertiggestellt“ werden, denn an der Erich-Köhn-Straße ist das eher nur eine Buckelpiste. Die Debatte in der Ratsversammlung am 21. Mai dürfte recht anregend werden.