18.05.2025
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 08:43 Ukraine erlebt größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn +++
Es ist der bisher größte russische Drohnenangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn: Russland habe bis zum Morgen 273 Drohnen eingesetzt, erklären die ukrainischen Luftstreitkräfte. Davon abgeschossen wurden demnach 88 Drohnen, 128 weitere Drohnen wurden etwa durch elektronische Kriegsführung unschädlich gemacht. Eine Drohne sei noch in der Luft. In der Region Kiew wurde nach Behördenangaben eine Frau getötet, mindestens drei weitere Menschen wurden verletzt. Von den Angriffen besonders betroffen sind laut der Flugabwehr die Regionen Kiew, Dnipropetrowsk und Donezk.
+++ 07:59 Bataillonskommandeur beantragt seine Entlassung +++
Ein ukrainischer Bataillonskommandeur kritisiert die Armeeführung scharf. In einem Facebook-Post spricht Oleksandr Shyrshyn, Bataillonskommandeur der 47. Separaten Mechanisierten Brigade, von seiner Meinung nach „dummen“ Befehlen und dem unnötigen Verlust von Menschen. „Alles, wozu sie fähig sind, sind Verweise, Ermittlungen und die Verhängung von Strafen“, wirft er der Militärführung in dem Post am Freitag vor. „‚Politische‘ Spielchen und die Einschätzung der tatsächlichen Lage entsprechen weder der Realität noch den Möglichkeiten.“ Shyrshyn erklärt, er habe beantragt, entlassen zu werden. Später wolle er über Details sprechen.
+++ 07:15 Todesopfer und Verletzte in Region Kiew +++
Russland hat die Region Kiew erneut angegriffen. Eine 28-jährige Frau wurde getötet, wie der Gouverneur am frühen Morgen mitteilt. Drei weitere Menschen seien verletzt worden: ein 59-jähriger Mann, eine 61-jährige Frau und ein vierjähriges Kind. Den Angaben nach wurde ein Wohnhaus teilweise zerstört. Zudem brach in einer Futtermittelfabrik in der Region infolge eines Angriffs ein Feuer aus.
+++ 06:46 Verfassungsschutz: Russland setzt verstärkt auf „Wegwerf-Agenten“ +++
Der verstärkte Einsatz von Handlangern durch russische Geheimdienste ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes auch eine Reaktion auf Erfolge der hiesigen Spionageabwehr. „Das Bundesamt für Verfassungsschutz und andere europäische Abwehrdienste sehen seit Jahren eine deutliche Zunahme von Aktivitäten russischer Geheimdienste“, sagt der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen. Russland setze dabei auf verschiedene Methoden, kombiniere diese mitunter und passe sie taktisch an die Abwehrmaßnahmen an. Hierbei kämen auch Menschen zum Einsatz, die zum Beispiel über Social Media für einzelne Aktionen oder Operationen angeworben würden. Diese Handlanger, die auch als „Wegwerf-Agenten“ bezeichnet werden, sind keine offiziellen Geheimdienstmitarbeiter und werden für Sabotage, Propaganda oder Ausspähung eingesetzt. Sie erhalten dafür in der Regel Geld.
+++ 06:14 Gouverneur: Eine Tote, acht Verletzte in Donezk +++
Das russische Militär hat am Samstag die Oblast Donezk angegriffen. Den ukrainischen Behörden zufolge töteten die Angriffe eine Frau und verletzten acht weitere Menschen. Laut dem Gouverneur der Oblast Donezk, Wadym Filashkin, traf ein Drohnenangriff die Siedlung Jabluniwka sowie Pokrowsk, Myrnohrad und Andrijiwka. In Jabluniwka griffen russische Streitkräfte die Siedlung mit einer FPV- Drohne an und töteten dabei eine 27-jährige Frau. In Andrijiwka griffen russische Streitkräfte mit Drohnen auch ein Zivilfahrzeug an und verletzten dabei fünf Menschen, darunter einen Minderjährigen. Weitere zwei Personen wurden in Pokrowsk und Myrnohrad verletzt, schreibt der Gouverneur auf Telegram.
+++ 05:45 Richtungswahl: Polen stimmen über Präsidenten ab +++
In Polen wird am heutigen Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Die Abstimmung ist richtungsweisend: Ein Sieg des pro-europäischen Kandidaten Rafal Trzaskowski von der liberal-konservativen Bürgerplattform würde den Weg für die Reformen der Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk frei machen. Trzaskowski zählt zum linken Flügel in Tusks Partei. Zuletzt ist er allerdings in die Mitte gerückt: Etwa, indem er für einen harten Kurs gegen irreguläre Migranten an der Grenze Belarus plädiert und die Sozialleistungen für ukrainische Kriegsflüchtlinge einschränken will. Mit dem Rechtsnationalisten Karol Nawrocki wäre dagegen eine Fortsetzung der Blockadepolitik des scheidenden Staatschefs Andrzej Duda zu erwarten. Beobachter rechnen mit einem knappen Rennen, das sich vermutlich erst in der Stichwahl am 1. Juni entscheidet.
+++ 04:48 Ukraine: Russland greift Kiew mit Drohnen an +++
Russland greift Kiew ukrainischen Angaben zufolge massiv mit Drohnen an. Mehr als vier Stunden, nachdem die Luftwaffe um Mitternacht Alarm für die Hauptstadt und den Großteil der Ostukraine ausgelöst hatte, befanden sich immer noch Dutzende Drohnen am ukrainischen Himmel und bedrohten Kiew und andere Teile des Landes, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit.
+++ 03:45 Kanadas Premier stärkt Selenskyj den Rücken +++
Der kanadische Premierminister Mark Carney bekräftigt bei seinem ersten persönlichen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seit seinem Wahlsieg die Unterstützung des Landes für die Ukraine. „Das kanadische Volk wird uns unerschütterlich und standhaft unterstützen. Wir betonen, dass es ohne die volle Unterstützung und Beteiligung der Ukraine keinen Frieden geben kann und dass Sie unsere absolute Unterstützung haben“, sagt Carney gegenüber Selenskyj.
+++ 02:40 Rubio droht Kreml mit Sanktionen +++
Vor dem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin weist die US-Regierung den Kreml unmissverständlich auf die Möglichkeit neuer Sanktionen hin. Man habe sich gegenüber der russischen Seite „ziemlich klar“ ausgedrückt, sagt Außenminister Marco Rubio dem Sender CBS News. Man habe Moskau deutlich gemacht, dass sich im Parlament eine breite Mehrheit für zusätzliche Maßnahmen abzeichne, sollte es keine Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen geben, erklärt Rubio. Die Regierung habe den Kongress zwar um etwas Aufschub gebeten, um Raum für Verhandlungen zu lassen, könne den Prozess aber letztlich nicht aufhalten. Auf die Frage, ob Moskau lediglich Zeit gewinnen wolle, sagt Rubio: „Genau das testen wir gerade.“ Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 01:37 Selenskyj trifft Staatschefs Kanadas und der Schweiz +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Rom mit Kanadas Premier Mark Carney und der Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter über die Bemühungen um einen Frieden für sein Land gesprochen. Carney habe er dabei über die russischen Raketen- und Drohnenangriffe informiert und unterstrichen, dass die Ukraine mehr Flugabwehrsysteme brauche, schreibt er auf Telegram.
+++ 00:29 EU-Sanktionen: Merz unterstützt Betriebsverbot für Nord Stream +++
Bundeskanzler Friedrich Merz unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, bei neuen Sanktionen gegen Russland die Wiederaufnahme des Betriebs der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee zu unterbinden. Das sagte er nach einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom. Die direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine am Freitag in Istanbul seien hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben – „trotz einer maximal konstruktiven Haltung der ukrainischen Verhandlungsführung“. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor erste Einzelheiten zum Sanktionspaket der EU bekanntgegeben und dabei Nord Stream genannt.
+++ 23:50 Gefangenenaustausch nach Istanbul: „1000 glückliche Familien“ +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha kann den russisch-ukrainischen Friedensgesprächen in Istanbul trotz fehlenden Durchbruchs einen Sinn abgewinnen. Lasse man all das russische dumme Zeug, pseudohistorische Äußerungen, Provokationen und Sonstiges beiseite, bleibe der geplante Gefangenenaustausch. „Das sind 1000 glückliche Familien“, schreibt Sybiha bei Facebook. „Schon allein deswegen hatte das alles einen Sinn.“ Allerdings spricht Syhiba den russischen Verhandlern die nötigen Kompetenzen für die Gespräche ab. Für eine Waffenruhe habe diese Delegation nicht genügend Befugnisse.
+++ 22:43 Merz: Keine Gespräche über Truppen der EU oder Nato in der Ukraine +++
Bundeskanzler Friedrich Merz nennt die Diskussionen um eine Entsendung von EU- oder europäischen Nato-Truppen in die Ukraine „derzeit völlig außerhalb jeder politischen Realität“. Es gebe derzeit keinen Anlass, darüber zu sprechen. „Wir sind alle darum bemüht, zunächst einen Waffenstillstand zu erreichen.“ Dann müssten die Formate für Friedensgespräche und mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine geklärt werden. „Was dafür notwendig sein wird, können wir heute noch nicht absehen.“ Davon sei man noch weit entfernt. Bis die Waffen schweigen, könne es noch lange dauern, so Merz.
+++ 22:02 US-Außenminister Rubio nennt Vatikan als möglichen Verhandlungsort +++
Wegen der Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. in Rom sind derzeit viele hochrangige Regierungsmitglieder aus aller Welt in der italienischen Hauptstadt. US-Außenminister Marco Rubio trifft sich im Vatikan mit Kardinal Matteo Zuppi, dem Beauftragten der katholischen Kirche für die Ukraine. Mit ihm erörtert Rubio „den Stand der Gespräche, die Entwicklungen seit gestern und das weitere Vorgehen“ im Ukraine-Krieg. Auf die Frage, ob der Vatikan als Friedensvermittler fungieren könne, antwortet Rubio: „Ich würde es nicht als Vermittlung bezeichnen, aber ich denke, es ist ein Ort, an den beide Seiten gerne gehen würden.“
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