Professorin Nicole Steinmetz erhält von Professor Carsten Honerkamp (r.) und Professor Stefan Schillberg die Urkunde zur Adjunct Professur an der RWTH Aachen.
| Foto: Heike Lachmann
Forschung an viralen Nanotechnologien stärkt transatlantische Kooperation mit der UC San Diego
Die renommierte Nanotechnologin Nicole Steinmetz erhält eine Adjunct Professur an der RWTH Aachen. Mit ihrer Expertise in Pflanzenviren als medizinische und landwirtschaftliche Werkzeuge erweitert sie die internationale Forschungspartnerschaft zwischen der RWTH und der UC San Diego.
Die RWTH hat Nicole Steinmetz den Titel Adjunct Professor verliehen. Diese Auszeichnung vergibt die Technische Hochschule an international renommierte Professorinnen und Professoren, um die Kooperationen mit wichtigen Partnerhochschulen und Forschungseinrichtungen zu stärken. Die Adjunct Professur am Lehrstuhl für Molekulare Biotechnologie ist für die Dauer von drei bis fünf Jahren vorgesehen und kann verlängert werden.
Der Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Professor Carsten Honerkamp, betont die Bedeutung der Ernennung: „Die Adjunct Professorship ist eine schöne Möglichkeit an der RWTH, international hervorragende Forschende lokal sichtbar und nachhaltig in Forschung und Lehre einzubinden. Neben gemeinsamen Forschungsprojekten profitieren davon insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die so neue Themen aufgreifen und ihre wissenschaftliche Community weiter kennenlernen können.“
Nicole Steinmetz ist stellvertretende Vorsitzende des Aiiso Yufeng Li Family Department of Chemical and Nano Engineering an der Universität von Kalifornien, San Diego. Sie leitet das Center for Nano-ImmunoEngineering und ist Co-Direktorin des Center for Engineering in Cancer. Ihre wissenschaftliche Laufbahn begann an der RWTH Aachen, gefolgt von einer Promotion in Bionanotechnologie in Großbritannien und einer Forschungsstation an der renommierten medizinischen Forschungseinrichtung Scripps Research in Kalifornien. Die Wissenschaftlerin hat mehr als 300 Zeitschriftenartikel verfasst und hält mehr als 70 Patente und Patentanmeldungen.
Im Zentrum ihrer Forschung stehen Nanomaterialien auf der Basis von Pflanzenviren, die großes Potenzial für neuartige Anwendungen in der Medizin und Landwirtschaft bieten. Als natürlich vorkommende Nanopartikel lassen sie sich vielseitig modifizieren – etwa zur gezielten Abgabe von Medikamenten, zur Entwicklung von Impfstoffen oder in der Krebsimmuntherapie. Ein vielversprechender Kandidat wurde bereits erfolgreich bei Hunden mit Tumorerkrankungen getestet und geht nun in die klinische Entwicklung.
Auch in der Landwirtschaft kommen die winzigen Partikel zum Einsatz: Mit Methoden aus der Nanomedizin sollen Pflanzen gezielt vor Krankheitserregern geschützt werden. Der Vortrag zeigt, wie pflanzenvirusbasierte Plattformen gestaltet, angepasst und in vorklinischen und praktischen Anwendungen getestet werden – in Mausmodellen, bei tierischen Patienten und im Feld.
„Die Verleihung der Adjunct Professur an Professorin Steinmetz unterstreicht die erfolgreiche und wachsende Partnerschaft zwischen der RWTH Aachen University und der UC San Diego. Gemeinsam engagieren wir uns in Lehre und Forschung im Bereich der viralen Nanotechnologie – mit dem Ziel, wegweisende Lösungen für die Landwirtschaft und Medizin zu entwickeln“, sagt Professor Stefan Schillberg vom Lehrstuhl für Molekulare Biotechnologie, der die kalifornische Wissenschaftlerin für die Auszeichnung vorgeschlagen hat.