Die Nachricht löste einen wahren Jubel-Orkan aus: Aufsteiger Dynamo Dresden hat den ersten Transfer für die 2. Liga fix gemacht, verpflichtet Top-Torjäger Christoph Daferner (27, 18 Saisontore) vom 1. FC Nürnberg.

Es war eine clever inszenierte Show. Zunächst wurde Daferner vorm Saisonfinale gegen Unterhaching auf dem Rasen offiziell verabschiedet, da er ja nur für eine Spielzeit vom Club ausgeliehen war. Aber nur zehn Minuten später wurde seine feste Verpflichtung per Video-Botschaft im Stadion verkündet.

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„Mit dem Team haben wir uns in dieser Saison einen großen Traum erfüllt, sind als Mannschaft und Verein zusammengewachsen und wollen diesen Weg jetzt in der 2. Liga fortsetzen“, erklärte der Stürmer, nachdem die Katze aus dem Sack war. „Ich freue mich sehr, dass sich beide Vereine jetzt einigen konnten. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken.“

Über die Vertragslaufzeit macht der Verein keine Angaben. Aber der Angreifer selbst deutete an, dass es sich um ein längerfristiges Engagement handelt: „Ich bin superglücklich, dass alles funktioniert hat und ich hier für die nächsten Jahre bleiben kann.“

Per Video-Botschaft verkündete Christoph Daferner im Stadion, dass er ein Dynamo bleibt

Per Video-Botschaft verkündete Christoph Daferner im Stadion, dass er ein Dynamo bleibt

Foto: Olaf Rentsch

Nach BILD-Informationen handelt es sich um einen Dreijahres-Vertrag.

Auch wenn der frühe Zeitpunkt der Einigung nicht unbedingt zu erwarten war: Dass Daferner auch in Zukunft für Dynamo spielen würde, war mehr oder weniger klar. Zu deutlich hatte er zuletzt immer wieder verkündet, unbedingt in Dresden bleiben zu wollen. Auch Nürnberg machte kein Geheimnis daraus, nicht mehr mit ihm und allen anderen verliehenen Spielern zu planen.

Dreijahres-Vertrag in Dresden

„Sie stehen noch auf der Liste, aber dass man wirklich mit ihnen plant, wäre jetzt übertrieben“, redete Coach Miroslav Klose Klartext. „Wenn man sieht, wer Daferner jetzt alles haben will, und Dresden bemüht sich ja auch. Aber das Gute ist, die gehören uns, und verscherbeln werden wir sie nicht.“

Nürnberg-Trainer Miroslav Klose machte deutlich, nicht mehr mit Daferner zu planen

Nürnberg-Trainer Miroslav Klose machte deutlich, nicht mehr mit Daferner zu planen

Foto: Daniel Karmann/dpa

Am Ende kam ein von der SGD stark ausgehandelter Deal raus, mit dem beide Seiten gut leben können. Nach BILD-Informationen zahlt Dynamo Dresden eine Ablösesumme von 250.000 Euro. Dazu könnte nochmal die gleiche Summe kommen, wenn der Aufsteiger die 2. Liga hält bzw. Daferner eine bestimmte Anzahl von Spielen und Toren macht.

Das macht Sinn, weil die SGD bei einem Verbleib in der 2. Bundesliga für die Saison darauf deutlich mehr TV-Geld kassieren würde. Zumal Daferner mit seinen Toren wohl selber einen Beitrag dazu leisten dürfte.

250.000 Euro Ablöse plus Boni

Mit anderen Worten: Das wäre dann gut angelegtes Geld. Zur Erinnerung: Als der 1. FC Nürnberg den Angreifer 2022 von Dynamo verpflichtete, floss immerhin eine Million Euro nach Dresden.

Bei den Franken wurde der Schwabe allerdings nie glücklich, mit der SGD stieg er dagegen nun nach 2021 bereits zum zweiten Mal ins Bundesliga-Unterhaus auf. So schießt sich der Kreis…