Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) – Es war offenbar ein Attentat! Die Polizei stuft den Angriff auf Besucher einer Bar am frühen Sonntagmorgen nach BILD-Informationen derzeit als Anschlag ein.
Gegen 4.20 Uhr hatte ein Mann vor der Bar Cutie in der Große-Kurfürst-Straße stehende Gäste angegriffen. Polizeisprecherin Sonja Remmert: „Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wurden mindestens fünf Menschen verletzt, davon drei schwer. Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Personen verletzt wurden.“ Zwei sollen in Lebensgefahr schweben. Die Opfer sollen zwischen 23 und 27 Jahre alt sein.
Eine Polizistin verpackt einen Stockdegen, mutmaßlich eine der Tatwaffen, in einen Spurensicherungsbeutel
Foto: Christian Müller
Der Täter stach nach Zeugenangaben mit einem Messer und einem Stockdegen wahllos auf seine Opfer ein. Bilder vom Tatort zeigen, wie Kriminaltechniker eine solche Waffe – einen Spazierstock, aus dem eine Klinge herausgezogen werden kann – sicherstellen.
Täter hatte Waffen und brennbare Flüssigkeit im Rucksack
Weitere Gäste schlugen den Mann daraufhin nieder, verletzten ihn dabei im Gesicht. Er konnte sich aber wieder aufrappeln und losreißen, flüchtete zu Fuß. Dabei verlor der Attentäter seinen Rucksack.
Die Ermittler der Mordkommission „Kurfürst“ unter Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Markus Mertens konnten den Rucksack schließlich im Umfeld des Tatortes sicherstellen, entdeckten darin nach BILD-Informationen weitere Waffen und eine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit. Außerdem einen auf einen Syrer ausgestellten Aufenthaltstitel.
Die Bar Cutie ist ein beliebter Treffpunkt in der Bielefelder Innenstadt
Foto: Christian Müller
Dieser Fund führte zu der Einschätzung, dass der Täter ganz offenbar nicht spontan handelte, sondern einen Anschlag geplant und sich dafür ausgerüstet hatte.
Die Ermittler: „Die Polizei Bielefeld konnte vor Ort Messer sicherstellen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der derzeit noch flüchtige Tatverdächtige bewaffnet ist.“
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Deshalb warnen sie: „Bei Antreffen des Tatverdächtigen bitte umgehend den Notruf der Polizei über 110 verständigen. Bitte halten Sie Abstand und bringen sich nicht selbst in Gefahr.“
Aufgrund der politischen Brisanz der Tat richtete die Polizei eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) ein. Eine BAO dient dazu, in Lagen, die den Einsatz vieler Beamter von verschiedenen Behörden erfordern, eine einheitliche Führung und Koordination zu gewährleisten.