„Heute gehe ich in Ungarn in ein Thermalbad“, berichtet der Leipziger Extrem-Wanderer Robert Friedrich. Nach rund 1.000 Kilometern zu Fuß von Leipzig über Tschechien, Österreich und die Slowakei ist er in Ungarn für einen Zwischenstopp angekommen. Praktischerweise ein Land mit einer ausgeprägten Thermalbad-Kultur. Also nichts wie ab ins 37 Grad warme Wasser in Kiskörös, einer kleinen Stadt zwischen Budapest und der serbischen Grenze.

Campingplatz als „großer Luxus“

Sie bietet direkt neben dem Bad auch einen Campingplatz. Der Sachse hat dort Quartier bezogen, ein „sehr großer Luxus“, wie er es nennt: „Ich kann waschen, kochen, habe Strom und sicher einen Zeltplatz“. Der 74. Tag seines am 1. März begonnenen Abenteuer-Trips fungiert als „Pausentag. Heute ist Hauswirtschaft angesagt, ich kann Vorräte aufstocken, Powerbanks und Akkus aufladen“. Den eigenen inklusive.

Mit neuen Schuhen „läuft es wie geschmiert“

Robert Friedrich will sich nicht hetzen lassen, das gehört zu seiner Maxime. Spätestens am 1. Juni möchte er die serbische Hauptstadt Belgrad erreichen. Zu Beginn der Tour, die keine Tortour werden soll, tat sich der 34-Jährige noch schwer: „Die ersten drei Wochen musste ich mich an das ständige Wandern gewöhnen.“

Dann leistete er sich neue Schuhe: „Die sind besser für die Füße, dann lief es wie geschmiert, ich habe keine Blasen und schmerzenden Füße“. Auch mental gehe es ihm „richtig gut. Alles bestens“, erzählt er im Gespräch mit MDR SACHSEN. Nur ein Schnupfen mache ihm zu schaffen. Auch in der Hinsicht tue die Pause gut.

Da hat mich eine Dame angeschrieben, die in Freiberg wohnt. Der Mann sei ein Ungar, die Schwiegereltern lebten dort, und die Schwiegermama würde gerne für mich kochen.

Robert Friedrich
wandert 15.000 Kilometer nach Singapur

Die Strapazen verträgt der Leipziger, der auch schon Halbmarathons absolviert und bis zu 30 Kilometer gejoggt ist, „besser als erwartet“. Seinen Gepäckanhänger, den er hinter sich herzieht, hat er schon ausgemistet. Der wiege jetzt nur noch 40 statt 55 Kilogramm.