Das könnte es dann gewesen sein…

Hannover 96 vergeigt beim Karlsruher SC mit 0:1 und sollte erst mal von anderen Dingen als dem Aufstieg träumen. Ganz bitter: In der siebten Minute der Nachspielzeit schießt Gindorf aus zwölf Metern freistehend vorbei, versiebt die 1000-prozentige Ausgleichschance.

Es ist die erste Niederlage für André Breitenreiter (51) als Trainer der Niedersachsen in der 2. Liga. Und das ausgerechnet beim Schwager vom Boss!

Brutale Szene!: Für diese Grätsche gibt‘s nur GelbTeaser-Bild

Quelle: Bild04.04.2025

Karlsruhe-Trainer Christian Eichner (42) ist seit 2011 mit Monja, der Schwester von Hannovers Geschäftsführer Marcus Mann (41), verheiratet. Eichner war mit dem KSC an Weihnachten noch auf Platz 2, rutschte dann aber nach dem Verkauf von Torjäger Budu Zivzivadze (31/ für 1,5 Mio. Euro nach Heidenheim) bis auf Platz 10 ab. Wie Karlsruhe kann Hannover 96 jetzt wohl die neue Zweitliga-Saison planen.

Breitenreiter kassiert im insgesamt 20. Spiel als 96-Trainer seine erste Niederlage. Beim Aufstieg 2017 war er in neun Partien unbesiegt geblieben. Dieses Mal erwischte es ihn nach drei Siegen und sieben Unentschieden im elften Spiel.

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Es ist ein Slapstick-Tor, das im Wildpark vor 28.818 Zuschauern den Aufstiegs-K.o. bedeutete.

In der 54. Minute prallt ein Schuss von Marvin Wanitzek von der Latte an den Rücken von Ron-Robert Zieler und von dort genau vor die Füße von Christoph Kobald. Der Innenverteidiger schiebt den Ball über die Linie. Hannover 96 darf noch kurz hoffen, weil eine mögliche Abseitsstellung überprüft wird – aber alles korrekt.

Nicht regelgerecht ist das Kopfball-Tor des eingewechselten Havard Nielsen (74.), das Schiedsrichter Dr. Florian Exner zurecht wegen Foulspiels aberkennt.

Ngankam von der Tribüne in die Startelf

Wie schon gegen Schalke (2:1/acht Wechsel) und Magdeburg (0:0) rotiert Breitenreiter kräftig. Der Trainer nimmt vier Änderungen vor, bringt u.a. Nicolo Tresoldi und Jessic Ngankam, der zuletzt nicht mal im Kader stand.

Von der Tribüne in die Startelf – auch das Ergebnis eines Vier-Augen-Gesprächs. Breitenreiter vor dem Anpfiff bei Sky: „Er hat viele Qualitäten im Spiel, die er zu selten abruft. Das haben wir thematisiert und im Training daran gearbeitet. Er hat einen guten Eindruck gemacht. Und ich bin jemand, der dann auch Vertrauen schenkt.“

Der Stürmer ist gewohnt bemüht, aber einmal mehr unglücklich. In der ersten Hälfte kommt er zweimal zum Abschluss – nicht zwingend genug. Nach 62 Minuten wird Ngankam ausgewechselt.

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Die beste 96-Chance vergibt Jannik Dehm (17.), der nach Hereingabe von Tresoldi freistehend vorbeischießt. Zu schwach ist der Kopfball von Phil Neumann (19.), KSC-Keeper Max Weiß ist vor Tresoldi am Ball.

96 ist eine gute halbe Stunde die klar bessere Mannschaft, verliert danach aber völlig den Faden und hat nach 35 Minuten reichlich Dusel, nicht in Rückstand zu geraten. Zieler rettet mit dem rechten Bein, weil Bambasé Conté ihn da genau anschießt.

Nach der Pause rettet wieder Zieler (49.) gegen U19-Talent Louey Ben Farhat, der sein Startelf-Debüt feiert. Fünf Minuten später trifft Kobald zum Karlsruher Siegtreffer.