Die Stimmen zum Spiel der Spatzen gegen den SC Preußen Münster

Der SSV Ulm 1846 Fußball hat sein letztes Saisonspiel in der 2. Bundesliga mit einem 2:2-Unentschieden gegen den SC Preußen Münster beendet. Sportlich war die Partie bedeutungslos – Ulm stand bereits vor Anpfiff als Absteiger fest. Dennoch war das Spiel im Donaustadion mehr als ein formaler Abschluss. Es wurde zu einem emotionalen Moment zwischen Mannschaft und Fans, die den Weg des Aufsteigers über die gesamte Saison hinweg mit bemerkenswerter Treue begleitet hatten.

Für Mittelfeldspieler Max Brandt war das letzte Spiel ein stilles Resümee einer intensiven Spielzeit: „Aktuell ist es schwierig, Worte zu finden. Ich bin ziemlich leer.“ Der 23-Jährige brachte damit die Gemütslage vieler Beteiligter auf den Punkt

Zugleich lobte Brandt ausdrücklich die Unterstützung von den Rängen: „Ganz, ganz großes Kompliment an die Fans. Sie standen immer hinter uns, egal ob wir gewonnen haben oder verloren haben.“ Dass es am Ende noch zum Ausgleich durch Röser reichte, wertete Brandt als „versöhnlichen Abschluss“. Der Blick geht nun nach vorn: „Wir müssen erst mal runterkommen, das ganze verarbeiten was hier passiert ist, was doch schon glaube ich ziemlich anstrengend für alle war und dann sammeln wir uns und greifen wieder an.“

„Dieses Jahr ist es leider der Abstieg“

Auch Kapitän Jo Reichert, dienstältester Spieler im Kader, betonte die emotionale Dimension des Spiels. „Es war einfach noch mal wichtig, obwohl der Abstieg schon fest war, nochmal alles rauszuhauen.“ Die Fans hätten dies anerkannt – für Reichert eine besondere Geste: „Man spürt auch, dass sie selber anerkennen, dass wir hier in jedem Spiel alles rausgehauen haben.“

Die Tatsache, dass der Mitaufsteiger SC Preußen Münster durch das Remis den Klassenerhalt feiern konnte, schmerzte dennoch: „Ich finde das hätten auch wir sein können. Aber so ist es halt mal im Sport – letztes Jahr haben wir gefeiert, dieses Jahr ist es leider der Abstieg.“ Trotzdem überwiegt bei Reichert der Blick nach vorne: „Ich habe richtig Bock auf alles, was kommt und freue mich da auch schon drauf.“

„Der Spieler der Saison steht auf der Tribüne“

Für seine Verdienste auf und neben dem Platz wurde Jo Reichert von den Fans zum „Spieler der Saison“ gewählt. Eine Auszeichnung, die er jedoch direkt weitergab: „Ich finde, ich muss den Award weitergeben an unsere Fans. Für mich waren die der Spieler der Saison.“ Die Identifikation zwischen Team und Anhängern hat in Ulm über die Saison hinweg eine besondere Qualität entfaltet – unabhängig vom sportlichen Ausgang.

Reichert, der verletzungsbedingt den Saisonendspurt verpasste, kündigte an, auch in der kommenden Drittligasaison „mit voller Kraft“ anzugreifen. „Ich war jetzt ja auch noch verletzt und konnte leider nicht helfen. Das war wirklich sehr hart für mich und jetzt merke ich das ich einfach wieder fit werde und leider ist diese Saison vorbei, aber nichtsdestotrotz wird es weitergehen und auch ich werde auf jeden Fall weitermachen. Jetzt ist es schon wichtig, erstmal ein bisschen Abstand zu gewinnen. Aber so wie ich mich kenne, wird es nicht lange andauern, dann überwiegt auch wieder die Vorfreude.“