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Preisträger musizieren: die Musikkapelle Poing mit ihrer Dirigentin Angela Ebmeyer. © Johannes Dziemballa
Die Musikkapelle Poing hat am Freitagabend den Kulturpreis der Gemeinde erhalten. Die Auszeichnung wurde bereits zum vierten Mal vergeben – wieder in den Opernwerkstätten.
Poing – Wo gibt‘s das schon, dass die Preisträger selbst das Rahmenprogramm gestalten auf der Veranstaltung, bei der sie ausgezeichnet werden? Am Freitagabend gab‘s das, bei der Verleihung des Kulturpreises 2024 der Gemeinde Poing in den Opernwerkstätten. Dotiert ist der Preis mit 2000 Euro. Noch bevor Bürgermeister Thomas Stark offiziell den Namen verkündete, spielte die Musikkapelle schon Lieder aus ihrem schier unerschöpflichen Repertoire.
„Mutig-kreativ, verspielt, ernst und besinnlich, bayerisch-weltoffen, traditionell und innovativ, klassisch wie groovig, heimatverbunden wie zukunftsorientiert, dabei immer gefühlvoll und emotional“: Mit diesen Worten beschrieb Stark die Eigenschaften der Musikkapelle Poing. Ohne dabei noch ihren Namen zu nennen, das Geheimnis, das spätestens jetzt keines mehr war, wurde erst später gelüftet.
Großes Repertoire
Zuvor zählte Jurymitglied Julia Wisniewski alle sieben Vorschläge bzw. Bewerber für den Kulturpreis 2024 auf: den Jazz-Pianisten Helmut Hoen; den Musiker Wolfgang Gerrer; Alisa Petrichenko, die die Künstlergruppe Drink & Draw Poing ins Leben gerufen hat; Konrad Weinstock (Projekt Sqribe); den Verein Kulturtage; die Musikkapelle Poing; Roland Dittel, Konstrukteur mechanischer Holzobjekte.
Ausgezeichnet: Vorsitzender Martin Lutz (li.) neben Bürgermeister Thomas Stark. © Dziemballa
„Alle eingereichten Vorschläge spiegeln die künstlerische Vielfalt in Poing wider“, sagte Wisniewski, Kunstlehrerin an der Anni-Pickert-Grund- und Mittelschule. Die weiteren Jurymitglieder: Poings evangelischer Pfarrer Michael Simonsen, Maria Hodes (Leiterin der Vhs-Außenstelle Poing), Thorben Theile (9. Klasse, Kunstzweig, Dominik-Brunner-Realschule) und Susanne Valtingoier (Fachschaft Kunst an der Realschule). Später verkündete Bürgermeister Stark, dass die Wahl der Jury auf die Musikkapelle einstimmig gefallen sei – ebenso wie der Beschluss des Gemeinderates, diesen Jury-Vorschlag anzunehmen.
Musikkapelle Poing: 1993 gegründet
Der 1993 gegründete Musikkapelle Poing e.V. ist laut Stark „ein in Poing fest verwurzelter Verein, dem durch seine Heimat- und Brauchtumspflege, der Bereicherung des kulturellen Lebens und der Musikszene in Poing ein besonderes Lob gebührt.“ Weiter sagte der Bürgermeister in seiner Laudatio: „Die Musikkapelle hat mit ihren Aktivitäten grandiose Musikkultur geschaffen.“
Weit über die Gemeindegrenzen hinaus sei die Musikkapelle beliebt, bekannt und gefragt, unter anderem spielte sie auf der Oid‘n Wiesn am Oktoberfest und viele weitere Gastauftritte im In- und Ausland. In der Gemeinde bekannt ist sie mit ihren grandiosen Frühjahrs- und Herbstkonzerten sowie mit Auftritten beim Maibaumaufstellen oder am Poinger Volksfest.
Bekannt im Ort und über die Grenzen hinaus
Aktuell 65 Musikerinnen und Musiker spielen unter der Leitung von Dirigentin Angela Ebmeyer, und es kommen jedes Jahr neue hinzu, wie Martin Lutz berichtete. Der Vereinsvorsitzende nahm stellvertretend für die Musikerinnen und Musiker die Auszeichnung entgegen.
In seiner Dankesrede machte er klar, was die Musikkapelle ist: „Wir sind nicht nur eine Blasmusik.“ Die beherrschen die 65 Musiker freilich auch, aber ihr Repertoire ist noch viel größer, reicht über Musicals und Popmusik bis hin zu klassischen Stücken.
„Musik ist unsere Leidenschaft“, sprach Lutz im Namen aller Mitglieder. Spaß und Gemeinschaft würden groß geschrieben.
Fürs Fotoalbum: Handyaufnahme während der Veranstaltung. © Dziemballa
Martin Lutz bedankte sich nicht nur bei der Jury und dem Gemeinderat, sondern auch bei Günter Scherzl, der die Musikkapelle für den Kulturpreis vorgeschlagen hatte. Lutz versäumte außerdem nicht, sich bei jenen zu bedanken, die die Kapelle für Auftritte buchen – darunter beispielsweise der Burschenverein fürs Maibaumaufstellen, der Trachtenverein fürs Aufspielen beim Theater, den Volksfestwirten für die Auftritte im Bierzelt und nicht zuletzt die Gemeinde Poing als Veranstalterin selbst. „Ohne Auftritte könnte der Verein nicht überleben“, so Martin Lutz.
65 Musiker, 120 Besucher
Nach der Dankesrede des Vorsitzenden spendeten die etwa 120 Besucherinnen und Besucher der Musikkapelle großen Beifall und „Standing Ovations“. Danach genossen die geladenen Gäste, darunter die drei bisherigen Kulturpreisträger Natalja Herdt, Juliane Sturm sowie die Künstlergruppe Kunststoff, das vom Poinger Café „Bunte bOHNE“ liebevoll zubereitete Büfett mit zahlreichen leckeren Häppchen.
Die Preisträger selbst mussten noch etwas warten, bis auch sie ihren Hunger und Durst stillen durften – sie spielten erst noch ein paar Lieder, darunter ein Abba- und ein Udo-Jürgens-Medley. Ein weiterer Beweis, wie groß das Repertoire der Musikkapelle Poing ist.