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Taekwondo-Meister David Ippen zeigt Kampfkunst-PräsentationPerfektion: David Ippen gab mit dem Nationalteam der „Traditional Taekwon-Do-Centers“ eine Kostprobe. © SIGI JANTZ

Es ist ein Buch mit Schlagkraft, das Taekwondo-Großmeister David Ippen (46) jetzt im Münchner Pressehaus vorgestellt hat.

Und das nicht nur, weil der Wahl-Hawaiianer und seine Gäste vom Nationalteam der Traditional Taekwon-Do-Centers ihr Können beim Zerschlagen von Ziegelsteinen eindrucksvoll unter Beweis stellten. Der Autor will in seinem neu aufgelegten Werk „Die Kunst des Selbst – Eine Interpretation des traditionellen Taekwondo“ (Hirmer Kunstbuchverlag) vor allem auch zeigen, was die asiatische Kampfkunst in ihrer Urform bedeutet: Menschlichkeit.

Taekwondo kann verletzen – und Menschen besser machen

Bereits als Kind habe er mit Taekwondo angefangen, sagte der gebürtige Münchner. Eines habe er damals nicht verstanden: „Auf der einen Seite behauptet das Taekwondo, dass wir stark werden und zu gerechten Menschen, um Anderen helfen zu können. Aber auf der anderen Seite erlernen wir Techniken, die Andere schwer verletzten oder sogar töten können.“

Autor und Taekwondo-Meister David IppenDavid Ippen hat sein neues Buch „Die Kunst des Selbst“ vorgestellt. © SIGI JANTZ

Ippen ist studierter Philosoph und zertifizierter Physiotherapeut. Seit 2009 betreibt er eine Taekwondo-Schule in Honolulu. Heute weiß er, dass Taekwondo ein Lebensweg ist, „eine Aufgabe, sich selbst immer weiter zu entwickeln“, um sich „der Perfektion der eigenen Menschlichkeit“ hinzugeben.

Kampfsport gegen Diskriminierung Das Nationalteam vom „Traditional Taekwon-Do-Center“ bei einer Vorführung im Pressehaus.Das Nationalteam der „Traditional Taekwon-Do-Centers“ bei einer Vorführung im Pressehaus. © SIGI JANTZ

Den scheinbaren Widerspruch löst er im Buch auf. „Nach meinen Erfahrungen im Taekwondo ist es so: Wenn man die eigene Verletzlichkeit lernt – und die lernt man sehr schnell, wenn man einen harten Schlag abkriegt –, dann erkennt man auch die Verletzlichkeit in anderen Menschen. Das war für mich immer der Kern der Taekwondo-Philosophie: Durch das Erkennen der eigenen Menschlichkeit erkennt man die Menschlichkeit im Anderen.“ Ein philosophischer Ansatz, der in Zeiten von Diskriminierung und Ausgrenzung aktuell ist wie nie: „Ich finde, unser Verständnis von Taekwondo muss sich für die Menschlichkeit, für Toleranz, für Inklusivität und für den Menschen an sich einsetzen.“

Der Hausherr, Verleger Dr. Dirk Ippen, schloss mit den Worten: „Für Taekwondo gilt das, was für alle in unserem Leben gilt: My glory was I had such friends – Freunde, zusammen sein, sich austauschen, gerade wenn man aus unterschiedlichen Bereichen kommt.“