Am Sonntagmorgen sticht ein Syrer mutmaßlich fünf Menschen vor einer Bielefelder Bar nieder. Nach der Tat flieht er. Die Polizei fahndet mit einem Foto nach ihm. Könnte er eine weitere Tat begehen? Und wie gut sind wir vor solchen Tätern geschützt?
Erst im Oktober 2024 hatte die Ampel eine umfangreiche Verschärfung des Waffenrechts durch den Bundestag gebracht. Der Plan der damaligen SPD-Innenministerin Nancy Faeser (54) sollte vor allem das Tragen von Messern einschränken.
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▶︎ Länder und Kommunen erhielten stärkere Befugnisse, Waffenverbotszonen einzurichten. Ein Recht, von dem die Behörden in Bielefeld am Wochenende tatsächlich Gebrauch machten – denn in direkter Sichtweite des Tatorts, der Bar Cutie in der Große-Kurfürsten-Straße, lag zum Zeitpunkt der Tat eine solche Verbotszone.
Verbotszone wegen Fußball-Spiels
Der Bielefelder Hauptbahnhof war am Samstag und Sonntag von der Bundespolizei als Waffenverbotszone ausgerufen worden – aufgrund des Heimspiels der Arminia gegen Waldhof Mannheim. Untersagt waren unter anderem Schuss- und Stichwaffen.
Vom Bahnhofsvorplatz zum Tatort sind es gerade einmal sechs Gehminuten. Trotzdem gelang es dem Täter, fünf Menschen zu verletzen und zu flüchten.
Am Wochenende kontrollierte die Polizei in Bielefeld verstärkt
Foto: Friso Gentsch/dpa
Anzahl der Messerattacken in Bielefeld um rund 50 Prozent erhöht
Gerade in Bielefeld hat die Polizei immer öfter mit Messergewalt zu tun. Zwischen 2023 und 2024 hat sich die Anzahl der Messerattacken in der Stadt um rund 50 Prozent erhöht – laut Jahresbilanz der Polizei von 143 auf 213. Erst vergangenen Mittwochmorgen war ein 22-Jähriger am Hauptbahnhof festgenommen worden. Der Mann habe einen anderen mit einem Messer bedroht, berichtet die Neue Westfälische.
Der Auslöser für die Faeser-Verschärfung im Herbst 2024: In Solingen hatte der syrische Asylbewerber Issa al Hasan (27) im August drei Menschen mit einem Messer erstochen, mehrere weitere schwer verletzt. Die Ampel beschloss daraufhin Verbote unter anderem auf Volksfesten und Sportveranstaltungen, aber auch in Zügen des Fernverkehrs.
Betroffen sind auch sogenannte Alltagsmesser – also beispielsweise Taschenmesser. Der Täter von Bielefeld soll mit einem Stockdegen auf seine Opfer losgegangen sein.