In einem Streit um mutmaßlich illegal behandeltes Mineralwasser hat ein
Untersuchungsausschuss der französischen Regierung „Vertuschung“
vorgeworfen. „Der Staat hat es an Transparenz fehlen lassen, mit Blick auf die lokalen und europäischen Stellen, aber auch mit Blick auf die Bevölkerung“, schreibt eine Untersuchungskommission des Senats in Paris. Dies sei eine „bewusste Strategie“ gewesen.
Dem Unternehmen Nestlé Waters wird vorgeworfen, Mineralwasser auf illegale Weise gereinigt und als natürliches Mineralwasser verkauft zu haben. Nach EU-Vorschrift darf natürliches Mineralwasser überhaupt nicht behandelt werden.
„Obwohl die Desinfektion des Wassers eine Täuschung der Verbraucher darstellte, hatte dies keine juristischen Folgen“, heißt es in dem Bericht der Senatoren. Zudem erreichte Nestlé Waters den Angaben nach, dass eine Liste der im Wasser der Perrier-Quellen entdeckten Bakterien und Pflanzengifte nicht in einen Bericht der regionalen Gesundheitsbehörde aufgenommen wurde.
Nestlé Waters gab an, die Unternehmensführung habe Ende 2020 erfahren, dass das Mineralwasser
mehrerer Quellen mit UV-Strahlen und Kohlefiltern gereinigt wurde. Daraufhin hatte das Unternehmen die französische Regierung kontaktiert. Die Behörden genehmigten dem Konzern später die Reinigung des Wassers mit Mikrofiltern. Dies widerspricht nach Ansicht von Kritikern jedoch ebenfalls europäischen Gesetzen.
Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.